Branchenmeldungen 07.07.2011

Zahnmobil Bilanz 2010: Immer mehr Patienten ohne Krankenversicherung

Zahnmobil Bilanz 2010: Immer mehr Patienten ohne Krankenversicherung

Foto: © Colgate / Caritas

Colgate und Caritas engagieren sich gemeinsam für sozial benachteiligte Menschen in den Brennpunkten der Hansestadt Hamburg.

Immer mehr Menschen können sich in Hamburg die zahnärztliche Versorgung nicht mehr leisten, die Zahl der Patienten des Zahnmobils nimmt stetig zu. Wurden 2009 642 Patientenkontakte verzeichnet, warenes 2010 bereits 919 - und die Zahl steigt weiter. Um die Not armer und obdachloser Menschen zu lindern sowie Aufklärungsarbeit bei Kindern zu leisten, haben die Caritas und Colgate im März 2008 das Colgate-Zahnmobil auf Hamburgs Straßen geschickt. Seither wurden mehr als 5.000 Kinder in sozialen Brennpunkten der Hansestadt vom Zahnmobil-Team in Mundpflege unterwiesen und rund 2.000 obdachlose Frauen und Männer behandelt.

Im vergangenen Jahr haben die 23 Zahnärztinnen und Zahnärzte auf dem Colgate-Zahnmobil 247 Zähne gezogen und 363 Füllungen gelegt. Neben Obdachlosen wird das Zahnmobil von immer mehr Menschen in Anspruch genommen, die keine Krankenversicherung besitzen oder sich die Praxisgebühr beim Zahnarzt einfach nicht mehr leisten können. Jeder zweite Zahnmobil-Patient ist nicht krankenversichert und knapp die Hälfte der Patienten hat einen Migrationshintergrund.

Im Colgate-Zahnmobil werden an zwei Tagen pro Woche Obdachlose behandelt, an zwei weiteren Tagen stehen Kinder und Jugendliche im Fokus. In sozialen Brennpunkten fährt das Zahnmobil dann schwerpunktmäßig Kindergärten und Mittagstische an - 2010 waren es insgesamt 77 Einrichtungen, erstmals wurde auch eine Förderschule besucht. An Bord des Zahnmobils sind dann eine zahnmedizinische Fachangestellte sowie ein Fahrer.

"Es fiel auch im vergangenen Jahr leider immer wieder auf, dass viele fünfjährige Kinder noch nie eine Zahnarztpraxis von innen gesehen haben. Bei den Erwachsenen schrecken vor allem mangelnde Sprachkenntnisse, Praxisgebühren und Zusatzkosten in unbekannter Höhe immer mehr Menschen ab, eine Zahnarztpraxis aufzusuchen", erklärt Michael Hansen, Projektleiter der Caritas. "Bereits im ersten Halbjahr 2011 konnten wir einen deutlichen Anstieg an Patientenkontakten verzeichnen", führt Hansen weiter aus.

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