Wissenschaft und Forschung 27.01.2015
Darum schmeckt Minze so cool
Jeder kennt den erfrischenden Effekt von Pfefferminze oder mentholhaltigen Nahrungsmitteln. Aber wie kommt dieser Effekt zustande? Verantwortlich ist ein bestimmtes Protein.
Das Eiweiß TRPM8 fungiert in unseren Nervenzellen als Rezeptor für Kälte. Sinken die Temperaturen deutlich, so verändert dieses Protein seine Form und lässt Kalziumionen in die Nervenzellen durch. Die Information gelangt so ans Gehirn. Genauso reagiert das Protein auch auf Menthol bzw. auf Minze. Daher spüren wir einen Kälte-Effekt, obwohl die Temperaturen nicht sinken. Dieser Effekt kann zum Beispiel zur Kühlung von Sportverletzungen eingesetzt werden, wenn gerade kein Eis oder Kältekissen zur Verfügung steht. Mentholhaltige Gels auf Muskeln rufen eine Vasodilatation hervor, die Blutgefäße in den Muskeln werden also erweitert. Menthol kann sich außerdem an den κ-Opioidrezeptor binden und somit einen Betäubungseffekt hervorrufen. An diese Rezeptoren binden sich normalerweise opioidhaltige Narkoanalgetika.