Wissenschaft und Forschung 12.07.2021
Forscher entwickeln FFP2-Maske mit integriertem Corona-Test
share
Wissenschaftler des MIT und der Harvard University haben einen Mundschutz entwickelt, der Corona–Erreger in der Atemluft mithilfe eines Biosensors erkennt und anzeigt. Zum Ermitteln des Ergebnisses wird das sogenannte „isotherme RNA–Amplifikation“ Verfahren angewandt. Näheres dazu wird im Fachjournal Nature Biotechnology berichtet.
Nach circa 30 Minuten Tragezeit haben sich genug Krankheitserreger durch Atem, Husten oder Speichel in der Maske gesammelt, um den Test zu aktivieren. Diese Reaktion lässt sich auslösen, indem man das Wasserreservoir, welches sich an der Seite der Atemschutzmaske befindet, öffnet. Nach weiteren 90 Minuten des Tragens wird das Ergebnis auf dem Teststreifen angezeigt.
Die praktische Anwendung der Atemmaske ©Wyss Institute at Harvard University
Die Anzeigen des Ergebnisses auf dem Teststreifen ©Wyss Institute at Harvard University
Ein klarer Vorteil der Maske ist, dass der Test wesentlich einfacher und angenehmer durchzuführen ist als ein herkömmlicher Antigen-Schnelltest und dabei genau so viel kosten würde. Hinzu kommt, dass er weniger Zeit in Anspruch nimmt als ein üblicher PCR–Test, aber die gleiche Genauigkeit aufweist. Außerdem hat die Maske nur ein Gewicht von ungefähr drei Gramm und kann bei Raumtemperatur und im Trockenen über einen längeren Zeitraum gelagert werden.
Auch nach der Corona–Pandemie eröffnet diese Entwicklung völlig neue Möglichkeiten. Die Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Co–Autorin der Publikation Nina Donghia stellt im Interview mit dem WYSS Institut folgende Optionen für eine weitere Nutzung dieser Erfindung vor: „Diese Technologie könnte in Laborkittel für Wissenschaftler, die mit gefährlichen Materialien oder Krankheitserregern arbeiten, in Arbeitskleidung für Ärzte und Krankenschwestern oder in die Uniformen von Ersthelfern und Militärpersonal integriert werden, die gefährlichen Krankheitserregern oder Toxinen wie Nervengas ausgesetzt sein könnten.“
Bis es den Mundschutz frei verkäuflich zu erwerben gibt, wird es noch eine Weile dauern.
Quellen: The Harvard Gazette, n-tv, apotheke adhoc