Wissenschaft und Forschung 29.01.2024

Keine Garantie für Vorteile der Trinkwasserfluoridierung

Keine Garantie für Vorteile der Trinkwasserfluoridierung

Foto: fizkes – shutterstock.com

Forscher der Universität Manchester haben in ihrer „LOTUS“-Studie festgestellt, dass die bestehenden Programme zur Trinkwasserfluoridierung in England dem NHS noch immer geringe Einsparungen erbringen – dies ist jedoch keine Garantie für den Erfolg neuer Programme in der Zukunft. Die umfangreiche LOTUS-Studie mit rund 6,4 Millionen britischen Teilnehmern ergab, dass im öffentlichen Sektor zwischen 2010 und 2020 durch die Fluoridierung des Trinkwassers 16,9 Millionen Pfund eingespart wurden. Veröffentlicht wurde die Studie in Community Dentistry and Oral Epidemiology

In der bisher größten Studie über die Auswirkungen der Trinkwasserfluoridierung auf die Zahngesundheit von Erwachsenen konnten bei den Personen, die während der Studie optimal fluoridiertes Trinkwasser erhielten, folgende Veränderungen beobachtet werden: Etwa 3 % hatten im Vergleich zu der Kohorte, die nicht optimal fluoridiertes Trinkwasser erhielt, weniger invasive NHS-Zahnbehandlungen wie Füllungen und Extraktionen. 2 % hatten in den 10 Jahren eine reduzierte Anzahl von kariösen, fehlenden und gefüllten Zähnen.

Die Studie konnte jedoch nicht belegen, dass die Fluoridierung des Trinkwassers soziale Ungleichheiten verringert hat. Auch die Anzahl fehlender Zähne war in beiden Kohorten identisch. Damit spiegeln die Ergebnisse der LOTUS-Studie die Ergebnisse der veröffentlichten NIHR CATFISH-Studie wider, die geringe gesundheitliche Vorteile der Trinkwasserfluoridierung bei britischen Kindern feststellte.

Dennoch gibt es eine positive Bilanz: Im untersuchten Zeitraum von 10 Jahren kostete eine optimale Trinkwasserfluoridierung 10,30 £ pro Person. Die NHS-Behandlungskosten hingegen waren pro Person um 22,26 £ (5,5 %) niedriger und die Patienten zahlten 7,64 £ (2 %) weniger an Zahnarztkosten. Auf Grundlage dieser Daten schätzen die Forscher, dass die Gesamtrendite der Investition zwischen 2010 und 2020 16,9 Millionen Pfund betragen hätte, wenn 62 % der Erwachsenen und Jugendlichen in England mindestens zweimal innerhalb von 10 Jahren zahnärztliche Leistungen des NHS in Anspruch genommen hätten.

Zur Studie

Quelle: Mike Addelman, University of Manchester

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