Wissenschaft und Forschung 26.06.2025

Omega‑3 und Bewegung: Doppelstrategie gegen apikale Parodontitis?



Wenn Bakterien den Weg bis zur Wurzelspitze finden, kommt es oft zu einer chronischen Entzündung. Apikale Parodontitis zählt zu den häufigsten Problemen in der Endodontie. Wie stark das Gewebe darauf reagiert, hängt nicht nur von den Erregern ab. Auch der Zustand des Körpers spielt eine nicht unwesentliche Rolle. Eine neue Studie aus Brasilien zeigt nun, dass körperliche Aktivität die Entzündungsreaktion deutlich abschwächen kann. Noch wirkungsvoller ist die Kombination mit Omega‑3-Fettsäuren.

 
Omega‑3 und Bewegung: Doppelstrategie gegen apikale Parodontitis?

Foto: BGStock72 – stock.adobe.com

Untersucht wurde dies an Ratten. Bei allen Tieren wurde nach einem Monat künstlich eine Wurzelspitzenentzündung ausgelöst. Ein Teil der Tiere blieb unbehandelt. Eine zweite Gruppe absolvierte täglich ein leichtes Schwimmtraining. Die dritte bekam zusätzlich Omega‑3, regelmäßig und über mehrere Wochen. Bewegung allein reichte aus, um die Entzündungswerte im Gewebe zu senken und die Ausbreitung der Bakterien einzudämmen. In der Gruppe mit zusätzlichem Omega‑3 war die Wirkung noch stärker. Dort waren auch die knochenabbauenden Zellen deutlich seltener. Gleichzeitig zeigten sich Hinweise auf eine bessere Geweberegeneration, vor allem im Bereich des Knochens rund um die Wurzelspitze. Besonders auffällig war, wie stark zwei Entzündungsmarker zurückgingen. TNF‑α und IL‑17. Beide spielen eine wichtige Rolle bei chronischen Entzündungen. Auch der Knochenverlust fiel in der Kombinationsgruppe am geringsten aus. Bewegung und Ernährung, genauer gesagt die Zugabe von Omega‑3-Fettsäuren, beeinflusst somit nicht nur den Stoffwechsel, sondern offenbar auch lokale Entzündungsprozesse im Kiefer. Lebensstilfaktoren rücken somit immer stärker in den Fokus, gerade wenn es um chronische Entzündungen geht.

DOI https://doi.org/10.1038/s41598-025-90029-9

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