Wissenschaft und Forschung 08.03.2011
Vitamin-D Mangel erhöht Parodontitisrisiko in der Schwangerschaft
DGGZ zu Schwangerschaft und Parodontitis
Wie eine soeben im Journal of Periodontology (2/2011)
veröffentliche Studie der Universität North Carolina (Abteilung
Geburtshilfe und Gynäkologie sowie Abteilung für Parodontologie) zeigt,
erweist sich die Substitution von Vitamin D in der Schwangerschaft
offenbar als hilfreich zur Verminderung des Parodontitis-Risikos der
werdenden Mütter.
235 Schwangere wurden untersucht, darunter 117 mit moderater
oder deutlicher Parodontitis. Es zeigte sich, dass Schwangere mit
Parodontalerkrankungen über eine nicht ausreichende Menge an Vitamin D
verfügen und die Substitution die Mundgesundheit deutlich verbessern
konnte.
PD Dr. Dr. Christiane Gleissner, Präsidentin der DGGZ/Deutsche
Gesellschaft für geschlechterspezifische Zahn-, Mund- und
Kieferheilkunde: "Bekannterweise zeigen 40 % der Schwangeren Symptome
einer Parodontalerkrankung, und auch ein Zusammenhang solcher
parodontalen Symptome mit Frühgeburtlichkeit ist bestätigt. Bisher
konnte jedoch nicht zweifelsfrei gezeigt werden, dass eine frühzeitige
Diagnose und konsequente Therapie in der Schwangerschaft auch das
Frühgeburtsrisiko senken. Diese Studie bringt uns einen deutlichen
Schritt weiter: Ungefähr 40 % der Schwangeren entwickeln einen Vitamin
D-Mangel, der wiederum eine Parodontitis begünstigt.“
Vor diesem Hintergrund untersuchte das amerikanische interdisziplinäre
Wissenschaftlerteam einen möglichen Zusammenhang zwischen
Parodontalstatus und Vitamin D-Status in der Schwangerschaft. Das
Ergebnis: Mütter mit niedrigem Vitamin D-Spiegel hatten auch dann noch
ein zweifach erhöhtes Risiko für eine Parodontalerkrankung, wenn alle
anderen Risikofaktoren (Nikotin u.a.) berücksichtigt wurden.
Überraschend für die Forscher war außerdem, dass im Winter mehr
Parodontalerkrankungen gefunden wurden als in der übrigen Jahreszeit.
Dr. Gleissner: „Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen einmal mehr, wie
wichtig eine ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft für die
Parodontalgesundheit und für die Gesundheit des Ungeborenen ist.
Möglicherweise kann die Mundgesundheit der werdenden Mütter durch eine
ergänzende Vitamin D-Substitution noch erhöht werden.“
Quelle: DGGZ