Wissenschaft und Forschung 11.06.2025

Wie aus dem gleichen Wurf? Warum sich viele Hunde und ihre Besitzer verblüffend ähneln



Ein Dackel mit schrägem Blick, ein sportlicher Windhund an der Seite eines drahtigen Joggers oder das flauschige Exemplar, das zur Frisur des Besitzers passt. Dass Hunde ihren Besitzern ähneln, klingt erstmal nach einem netten Klischee. Eine neue systematische Übersichtsarbeit aus Jena zeigt jedoch: Es ist mehr dran, als man denkt.

Wie aus dem gleichen Wurf? Warum sich viele Hunde und ihre Besitzer verblüffend ähneln

Foto: EJManzaneque; Generiert mit KI - stock.adobe.com

Yana Bender und ihr Team haben sich angeschaut, wie viel Wahrheit wirklich in der Idee steckt, dass Hunde ihren Besitzern ähneln. Dafür haben sie 15 Studien ausgewertet, die genau das untersucht haben, äußerlich und im Verhalten. In vielen Fällen konnten Versuchspersonen anhand von Fotos erkennen, welcher Hund zu welchem Menschen gehört. Besonders gut funktionierte das bei reinrassigen Hunden. Augenpartie, Haarlänge oder die Form der Ohren spielten dabei eine auffällige Rolle. Auch charakterlich zeigten sich Überschneidungen. Menschen, die sich selbst als offen und kontaktfreudig beschrieben, sahen ihre Hunde oft genauso. Und wer sich als eher nervös oder ängstlich einschätzte, nahm diese Züge auch bei seinem Tier wahr. Ob diese Parallelen von Anfang an bestehen oder sich erst mit der Zeit entwickeln, lässt sich nicht eindeutig sagen. Wahrscheinlich ist beides im Spiel. Beim Aussehen sprechen die Studien klar für bewusste oder unbewusste Auswahl. Bei der Persönlichkeit vermuten die Autoren eher eine Entwicklung über die gemeinsame Zeit – etwa durch gegenseitige Gewöhnung oder emotionale Anpassung. Veröffentlicht wurde die Arbeit im Fachjournal Personality and Individual Differences.

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