Branchenmeldungen 02.09.2011
Nikotin schädigt Arterien von Frauen besonders stark
Die schädlichen Auswirkungen des Rauchens auf die Atherosklerose, die wesentliche Ursache von Herz-Kreislauf-Krankheiten, treffen Frauen viel stärker als Männer. Das ist ein Ergebnis der EU-finanzierten internationalen IMPROVE-Studie.
Die Messung der Wanddicke der Halsschlagader (1694 Männer und 1893
Frauen) mittels Ultraschall zeigte: Die Anzahl der während des
bisherigen Lebens konsumierten Zigaretten steht bei Männern und bei
Frauen in einem eindeutigen (signifikanten) Zusammenhang mit der Dicke
der Wand der Halsschlagader (Carotis). Eine hohe Wanddicke dieses das
Gehirn versorgenden Gefäßes weist auf bestehende Atherosklerose hin.
Allerdings waren diese Effekte bei Frauen mehr als doppelt so stark
ausgeprägt wie bei Männern. Die Auswirkung der Zahl der täglich
gerauchten Zigaretten auf das Fortschreiten der Atherosklerose war bei
Frauen sogar fünf Mal stärker als bei Männern. Diese Zusammenhänge waren
unabhängig von anderen, die Atherosklerose begünstigenden Faktoren wie
Alter, erhöhter Blutdruck, ungünstigen Cholesterinwerten, Übergewicht
oder sozialer Klasse.
„Die Ursachen für die stärkere Auswirkung von Tabak auf die Arterien von
Frauen sind noch unbekannt”, so Studienleiterin Prof. Dr. Elena Tremoli
(Universität Mailand). „Einige Hinweise liefert das komplexe
Zusammenspiel von Rauch, Entzündung und Atherosklerose.”
Diese Befunde haben besondere Bedeutung, da zunehmend ein Trend zu
erhöhtem Zigarettenkonsum gerade bei jungen Frauen zu beobachten ist.
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung
e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische
Fachgesellschaft mit heute mehr als 7800 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die
Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären
Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und
Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK
die älteste kardiologische Gesellschaft in Europa.
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