Lifestyle 24.04.2017

Style-Check: In Sneakers zum Businesstermin?



Style-Check: In Sneakers zum Businesstermin?

Foto: Jake Ingle/Unsplash

Aus der Mode sind die bequemen Turnschuhe noch lange nicht! Im Gegenteil, sie erleben gerade ein modisches Revival. Einst für den Sport entwickelt, runden Sneakers heute als trendiges Accessoire das Outfit ab. Aber woher kommt der Hype und wie alltagstauglich sind sie wirklich?

Es war einmal …

Alles begann vor circa 150 Jahren. Damals wurden Schuhe für einzelne Sportarten, wie Croquet, Hockey und Tennis in England hergestellt. Die Schuhe bestanden damals noch aus Ledersohlen. 1860 kam der Trend zu einer flachen Kautschuksohle auf – die „Plimsolls“ waren geboren. Der Name bezog sich auf die Trennlinie zwischen dem Obermaterial und der Sohle – sie ähnelte der umlaufenden Ladelinie bei Schiffen – die damals Samuel Plimsoll einführte. 1917 entwickelte die Firma Converse in Massachusetts einen Sportschuh aus flexibler Gummisohle und Segeltuchoberfläche. Als der Basketballspieler Chuck Taylor dieses Konzept, in Zusammenarbeit mit Converse, überarbeitete und das Logo mit dem Stern aus Gummi als Knöchelschutz entwarf, verhalf der Sportler der Firma zu dem erfolgreichsten Schuh aller Zeiten – den „Chucks“. 1924 gründeten die Gebrüder Dassler in Nürnberg ihre erste Schuhfabrik – nach einem Streit spaltete sich das Familienunternehmen in die noch heute erfolgreichen Marken Adidas und Puma. 1949 wurde die Firma Onitsuka Tiger, seit 1977 unter dem Namen Asics bekannt, gegründet. Asics ist die lateinische Abkürzung von „Anima sana in corpore sano“ und bedeutet „In einem gesunden Körper sitzt ein gesunder Geist“. Der Name entstand aus der damaligen Fusion der Unternehmen Onitsuka Tiger und GTO Sports Nets & Sportswear und repräsentiert seitdem die Unternehmensphilosophie. Auch Reebok, Vans und New Balance sind namhafte Marken, welche die Konkurrenz seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Sachen Sportschuh beleben. Seit 1971 mischt das in Oregon gegründete Unternehmen Nike den Markt auf und stürzte 1989 den Hersteller Adidas vom seinem Thron als Weltmarktführer.

Imagewandel des Turnschuhs

Der Begriff Sneaker wurde von dem Werbefachmann Henry Nelson McKinney in den 1920er-Jahren in den USA eingeführt. Er bezieht sich auf das englische Verb „to sneak“ und bedeutet „schleichen“, denn die damals neu eingeführten Gummisohlen bescherten dem Träger ein leiseres Auftreten als die bisher gängigen Modelle mit Ledersohle. Von da an entwickelte sich der Turnschuh zum trendigen Kultobjekt. Berühmte Sportler, Musikstars, Schauspieler und sogar Politiker verhalfen dem damaligen Turnschuh zu einem neuen Image.

Kultstatus mit Ausnahmen

Aus der heutigen Modewelt sind die komfortablen Freizeitschuhe nicht mehr wegzudenken. Ob schwarz, blau, rot, bunt oder klassisch weiß erobern sie jeden Kleiderschrank und sorgen für das gewisse Etwas im täglichen Style. Der Look kann sportlich, lässig oder elegant getragen werden. Aber aufgepasst! Im Alltag gibt es Anlässe die einen bestimmten Dresscode erfordern – sei es ein wichtiger Businesstermin, die Hochzeit der besten Freundin oder eine Abendveranstaltung. In diesen Situationen gelten Sneakers immer noch als Fauxpas.

Design für schnelle Füße

Das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe beschäftigt sich mit dem Phänomen des trendigen Kultobjektes und widmet diesem die Ausstellung „Sneaker. Design für schnelle Füße“. Ob Stinos oder extravagant – insgesamt 140 Paar Schuhe können in der Ausstellung noch bis zum 30. Oktober 2016 bewundert werden.

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