Businessnews 16.07.2025
Mitarbeiter fühlen sich ohne Grund minderwertig: Impostor-Syndrom stört Arbeitsfrieden massiv
"Wir haben festgestellt, dass dieses Syndrom nicht bei bestimmten Personen auftritt, sondern durch bestimmte Arbeitskulturen hervorgerufen wird. Es wird ausgelöst und verstärkt, wenn Unternehmen eine Kultur schaffen, in der Kollegen harte Konkurrenten sind, Menschen, die unbedingt übertroffen werden müssen, weil sie sonst der Anerkennung und Wertschätzung im Unternehmen im Wege stehen", so Begeny.
Dieses wettbewerbsorientierte Arbeitsumfeld fördere ungesunde Vergleiche mit leistungsstärkeren Kollegen, wodurch die Menschen an ihren Fähigkeiten zweifelten. "Wir beobachten diese Effekte sowohl bei Männern als auch bei Frauen, unabhängig von Alter, Position oder Hintergrund", sagt der Psychologe. Am Arbeitsplatz glaubten Menschen mit Impostor-Syndrom, dass andere ihre Fähigkeiten überschätzen, und fürchteten, als "Betrüger" entlarvt zu werden.
Eine Frage der Führung
Bislang wurde diese Impostor-Erfahrung in erster Linie als etwas Persönliches angesehen, das aus dem Perfektionismus oder der Unsicherheit des Einzelnen resultiert. Diese neue Studie legt jedoch nahe, dass das Impostor-Syndrom nicht einfach etwas ist, das Menschen mit zur Arbeit bringen, sondern dass Unternehmen selbst die Entwicklung von Impostorismus bei ihren Mitarbeitern beeinflussen.
"Viele Menschen, insbesondere Frauen und Personen mit Migrationshintergrund, kämpfen mit Zweifeln an ihren Fähigkeiten am Arbeitsplatz", unterstreicht Feenstra. Vorgesetzte sollten diesen Mitarbeitern zu mehr Selbstvertrauen verhelfen und ihre Arbeitsplatzkultur genau unter die Lupe nehmen, um das Impostor-Phänomen anzugehen, so der Rat der Experten.
Quelle: pressetext.com