Branchenmeldungen 11.10.2011
LA-Dent Leserbefragung 2011 – Mehr Fragen als Antworten
Seit Kurzem liegen die Ergebnisse der LA-Dent Studie 2011 vor. Bernhard Hebel, Inhaber und Geschäftsführer der Faktenschmied GmbH, beanstandet das Studiendesign der LA-DENT und hat eine alternative Leserbefragung entwickelt, die sich auch auf zahnärztliche Fachzeitschriften übertragen lässt.
Alle zwei Jahre wird von der Arbeitsgemeinschaft LA-Med – einem Verein für Kommunikationsforschung im Gesundheitswesen – der Versuch unternommen mittels der Leserbefragung LA-Dent objektive Daten in Bezug auf die Reichweiten verschiedener Zeitschriften und das Leseverhalten deutscher Zahnärzte zu generieren. Die LA-Dent hat dabei ebenso vehemente Verfechter wie Gegner.
Die LA-Dent-Studie ermittelt in persönlichen Befragungen von 500 ausgewählten Zahnärzten die Nutzung zahnärztlicher Fachtitel. Für die Ermittlung der Daten vereinbaren die Interviewer einen Termin mit Zahnärztinnen und Zahnärzten in der gesamten Bundesrepublik und erheben die Daten mit dem Laptop. Die 500 Befragten sollen ein (Zielgruppen-)Potential von 55.799 Lesern repräsentieren und müssen detaillierte Fragen zu 16 zahnärztlichen Titeln beantworten. Gemessen werden bei der LA-Dent die Leser pro Ausgabe, die durchschnittliche Leserschaft einer Zeitschrift, die Leser-Blatt-Bindung und die Nutzungsintensität.
Die diesjährige Leserbefragung wurde im Zeitraum Februar bis Juli 2011 durchgeführt. Jetzt liegt die LA-Dent 2011 vor. Eine erste Analyse bestätigt, dass die aus Sicht der Kritiker der LA -Dent bestehenden Schwächen der Studie nicht behoben worden sind.
LA-Dent kritisch hinterfragt
Bernhard Hebel, Inhaber und Geschäftsführer der Faktenschmied GmbH, beanstandet das Studiendesign der LA-Dent und hat eine alternative Leserbefragung entwickelt, die sich auch auf zahnärztliche Fachzeitschriften übertragen lässt. Seine Kritikpunkte an der LA-Dent sind die hohen Feldkosten von etwa 80.000 Euro, die auftretenden Verzerrungen bei den Stichproben aufgrund der Fokussierung auf die Städte, die Auswahl der Titel (Die LA-Dent untersucht von ca. 70 auf den Markt befindlichen Titeln lediglich 16, Spezialistentitel werden nicht erhoben) und die seiner Meinung nach fehlende Präzision. Ursache der meisten dieser Kritikpunkte ist laut Herrn Hebel die persönliche Befragung durch einen Interviewer bei der LA-Dent-Studie.
Alternativer Ansatz für eine Leseranalyse
Diese seiner Meinung nach bestehenden Schwächen nahm Hebel zum Anlass, um sein eigenes Studiendesign für eine Leserbefragung unter Zahnärzten zu entwickeln. Sein Konzept „Kontakte“ soll die Kontaktmenge von Fachzeitschriften ermitteln. Damit will er die Frage beantworten, wie viele Leser der jeweilige Titel erreicht. Bei der Entwicklung des Studienkonzeptes standen für den erfahrenen Statistiker die Reduzierung des systematischen Fehlers und der Erhebungskosten im Mittelpunkt.
Erhoben werden bei „Kontakte“ wie bei LA-Dent die Kontaktwahrscheinlichkeiten und damit die Kontaktmenge. Im Unterschied zu LA-Dent werden die zu Befragenden per Zufall ausgewählt. Das erlaubt eine optimale Stichprobenziehung. Die Daten werden schriftlich erhoben, was Kosten spart. Aufgrund der Vereinfachung der Abfrage der Leseintensivität können mehr Titel erhoben werden. Die vier Zielgruppen Zahnärzte, Assistenzärzte, Praxis-Zahntechniker und Helferinnen werden bei der Hochrechnung getrennt und gemeinsam ausgewiesen. Die Ergebnisse unterscheiden in die Kenngrößen Gelegenheitsleser, Treueleser, Alle Leser und informieren über die Leser-Blatt-Bindung.
Sollten Sie als Zahnärzte und Leser von Fachzeitschriften also demnächst einen Anruf mit Bitte an der Teilnahme einer Leserbefragung erhalten und dann einen Fragebogen zur Beantwortung zugeschickt bekommen, sind Sie einer der ersten Teilnehmer an der Leserbefragung „Kontakte“. Auf die Auswertung sind alle gespannt!