Businessnews 03.11.2011
Studie: Frauen bevorzugen Teamarbeit
Im
Rahmen des Laborexperiments ließen Verhaltensökonomen an der Universität
Lyon 174 männliche und weibliche Probanden gegen Bezahlung verschiedene
Aufgaben lösen. Im Versuchsverlauf konnten die Teilnehmer wählen, ob
sie nach Einzel- oder Teamleistung entlohnt werden wollten.
Während sich insbesondere die leistungsfähigen Männer für die
Einzelarbeit entschieden, wählten die Frauen – unabhängig vom eigenen
Leistungsniveau – bevorzugt die Teamvariante. Dafür nennen die Forscher
drei Gründe: Erstens schätzen Frauen die Leistung ihrer Mitstreiter
weniger pessimistisch ein als Männer. Zweitens sind Männer empfänglicher
für materielle Anreize: War der im Team erzielbare Stücklohn nur
geringfügig höher, entschieden sie sich im gleichen Maße für Teamarbeit
wie Frauen. Drittens legen Frauen mehr Wert auf soziale Aspekte des
Arbeitens, etwa das faire Teilen des gemeinsam erwirtschafteten Gewinns.
"Um das weibliche Erwerbspotenzial besser ausschöpfen zu können, ist es
wichtig zu erforschen, welche Arbeitsformen und Lohnmechanismen für
Frauen besonders attraktiv sind", erklären die Autoren zum Hintergrund
ihrer Studie. In den Ergebnissen sehen sie allerdings ein potenzielles
Dilemma für die Personalpolitik: "Wenn der Arbeitgeber ein kooperatives
Arbeitsumfeld mit teambasierter Entlohnung schafft, könnte das auf
männliche Leistungsträger eher abschreckend wirken."
Die englischsprachige Studie ist über die IZA-Homepage abrufbar:
Peter Kuhn / Marie Claire Villeval:
Do Women Prefer a Co-operative Work Environment?
IZA Discussion Paper No. 5999
http://ftp.iza.org/dp5999.pdf
Quelle: Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA)