Praxismanagement 23.10.2013

„Facebook ist unverzichtbar“



„Facebook ist unverzichtbar“

Foto: © natanaelginting – Fotolia.com

Die drei zentralen Bausteine des Praxismarketings – Teil 3

Die mit Abstand meisten Patienten, die neu eine Praxis aufsuchen, sind aufgrund einer persönlichen Empfehlung oder über Google das erste Mal auf diese Praxis aufmerksam geworden. Nun gibt es einen Trend, bei dem Web- und Empfehlungsmarketing verknüpft werden: Social Media. Das bedeutsamste Netzwerk ist Facebook. Ist es für die Praxis unverzichtbar?

DIE WELT titelte Mitte September: „Facebook wird uncool, ist aber unverzichtbar“ (www.welt.de/120024596). Danach lässt die Begeisterung für Facebook bei den 12- bis 17-Jährigen zwar nach, dennoch sind 80 Prozent auch weiter darauf aktiv, sogar intensiver als je zuvor. Und die über Dreißigjährigen sind zurzeit die Hauptzielgruppe von Facebook, die Zuwachsraten bei den noch Älteren sind enorm. Warum? Die Nutzer kommen wegen des Netzwerkeffekts nicht mehr ohne Facebook aus, weil sie sonst am sozialen Leben in der ihnen gewohnten Form nicht mehr teilhaben könnten. Facebook bietet einfach zu viel. Es ist ein fester Bestandteil unseres Lebens geworden.

Relevanz für die Zahnarztpraxis

Viele Zahnärzte sagen, dass Empfehlung das wichtigste Marketinginstrument für sie ist. Das stimmt auch (allerdings ist Google fast ebenbürtig). Doch wie funktionieren Empfehlungen heute? Früher habe ich meinen Nachbarn oder Arbeitskollegen nach einem neuen Zahnarzt gefragt. Heute muss ich das nicht mehr, weil mein Freund auf Facebook mir und allen anderen bereits mehrfach mitgeteilt hat, dass er die Praxis Mustermann ganz toll findet. Ich konnte (bzw. wollte) das auch gar nicht verhindern, denn ich bin ja an den Aktivitäten meiner Freunde interessiert und schaue sie mir auch an – in der Bahn, in der Pause, beim Spazierengehen, beim Fernsehen – einfach überall und ständig. Und wenn ich nun den akuten Bedarf habe, erinnere ich mich an Dr. Mustermann. Und noch besser: Ein Klick und ich bin auf dessen Facebook-Fanpage. Und wenn ich vertiefte Infos haben möchte, mit einem weiteren Klick auf dessen Website. Mein Freund hat mir die Praxis empfohlen – via Web.

Kanal 1: Fanpage

Die oben erwähnte Fanpage ist so etwas wie eine Website auf Facebook. Hier stellt sich die Praxis dar, postet Neuigkeiten und bietet auch die Möglichkeit, dass Fans ihre Kommentare an die Pinwand schreiben oder die Fanpage „liken“. Diese Aktivitäten werden von allen Fans wahrgenommen. Wichtig ist, dass die Fanpage immer aktuell ist; allerdings sollte die Praxis auch nicht zu häufig aktiv sein, um die Fans nicht zu nerven. Empfohlen werden hier ein bis zwei Aktivitäten pro Woche. Für den Nutzer ist das zudem äußerst praktisch: Er kann über Facebook auch gleich Termine in der Praxis machen. Die Website ist heute das, was früher die Praxisbroschüre war: individuell gestaltet, hochwertig und relativ statisch. Die Fanpage ist das, was vor zehn Jahren die Website sein sollte: ein dynamisches Medium zur Darstellung der Praxis sowie zum erleichterten Zugang zu ihren Leistungen. Aktiv nutzbar von Praxis und Patient. Getoppt wird diese Entwicklung noch dadurch, dass Facebook bald eine eigene Suchmaschine betreiben wird. Die Nutzer brauchen Google dann nicht mehr unbedingt. Selbst die direkte Dienstleistersuche wird über Facebook abgewickelt werden. An dieser Stelle muss festgehalten werden: Facebook ist zum Erreichen der Zielgruppe der unter 55-Jährigen heute ein wesentlicher Marketingbaustein.

Kanal 2: Werbung auf Facebook

Laut dem oben genannten Beitrag aus „DIE WELT“ investieren heute mehr als 90 Prozent der mittleren und großen Unternehmen in soziale Netzwerke (Umfrage Universität St. Gallen). Und die Werbeaktivitäten nehmen immer mehr zu. Der große Vorteil von Werbung auf Facebook ist darin zu sehen, dass die zu bewerbende Zielgruppe sehr genau eingegrenzt werden kann – für den Zahnarzt relevant nach Lokalität, Alter, Interessensgebieten und vielem mehr. Das reduziert Streuverluste und ist deshalb effizient. Wie diese Vorteile von der Wirtschaft gesehen werden, zeigt die rasante Entwicklung des Aktienkurses von Facebook: Im September war dieser auf dem Allzeithoch von 45 US-Dollar angelangt.

Kosten für Facebook-Aktivitäten

Die Einrichtung einer Fanpage ist günstig. Sie können hier je nach Anbieter zwischen 500 und 900 EUR ansetzen. Wichtig ist, dass dies professionell durchgeführt wird, weil auch einige rechtliche Aspekte zu beachten sind. Nicht zu unterschätzen ist jedoch die Erarbeitung einer Facebook-Strategie. Denn es gilt, schnell möglichst viele Fans zu generieren. Die entsprechende Strategie muss individuell zusammen mit Ihnen erarbeitet und umgesetzt werden. Hier sollten Sie davon ausgehen, dass Sie mindestens noch einmal den gleichen Betrag investieren müssen. Laufende Kosten sollten nicht entstehen, wenn Sie bzw. eine Helferin die Fanpage selbst pflegen können. Das ist auch zu empfehlen – denn Sie wissen am besten, was für Ihre Patienten am wichtigsten ist.

Empfehlung

Lesen Sie die Facebook-Tipps von unserem Experten Christoph Boche. Diese erscheinen wöchentlich auf www.zwp-online.info.

Info

Workshop

Mehr Neupatienten mit Facebook – wie Sie mit Social Media Ihren Praxisgewinn steigern

Inhalt

  • Aufbau einer Fanpage
  • Nutzen für die Praxis
  • Hinweise zum Einrichten einer Fanpage
  • Welche Inhalte werden wann gepostet?
  • Aufbau einer Jahresplanung
  • Umgang mit Anfragen, Beiträgen und Kritiken
  • Tipps zum Akquirieren von Fans

Termine

  • 15. November 2013 in Berlin im Rahmen der „30. Jahrestagung des BDO“
  • 29. November 2013 in Essen im Rahmen der „Implantologie im Ruhrgebiet
  • 3. Essener Implantologietage“
  • 6. Dezember 2013 in Baden-Baden im Rahmen der „3. Badischen Implantologietage“

Workshopdauer:
1,5 bis 2 Stunden (je nach Veranstaltung)

Webmarketing – zentraler Baustein des Praxismarketings
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