Praxismanagement 10.01.2013

Was braucht eine gut funktionierende Website?



Was braucht eine gut funktionierende Website?

Foto: © Sergey Nivens - Fotolia.com

In vielen Branchen gilt: Erfolgreiche Marken verkaufen sich am Ende nicht über Funktion und Preis der Produkte, sondern über ein vermitteltes Lebensgefühl. Das spielt beim Online-Schraubenhandel möglichweise nicht so eine große Rolle, bei der Backstube um die Ecke schon eher. Eine Website soll mehr sein als die funktionale Konstruktion aller Grundregeln der rationalen Webgestaltung.

Heutzutage ist das World Wide Web die zweite Heimat für viele Menschen geworden: Die E-Mails im Beruf – jede Minute werden rund 168.000 Mails weltweit verschickt – oder die sozialen Netzwerke wie Facebook und WKW (Wer Kennt Wen) im  privaten Bereich. Das Internet ist mehr als der aktuelle schicke Nachfolger des Fernsehens. Dieses digitale Universum „besteht aus Universitäten und Sexshops, aus Bibliotheken und Spielhallen, aus Marktplätzen und Tanzcafés und Schrillionen digitalen Orten mehr, und alle sind voll mit Menschen“, so Sascha Lobo, profilierter deutscher Blogger, Autor und Internet-Strategieberater. Wir organisieren unser Leben damit, kommunizieren, kaufen, verkaufen, suchen, recherchieren, informieren und treffen uns. Wir sind darauf angewiesen, dass wir das finden, was wir suchen, und alles übersichtlich und benutzerfreundlich ist und bleibt. Gute Webseiten erfüllen funktionale Kriterien genauso wie emotionale. Dem Besucher muss sich schnell erschließen, was er hier bekommt, warum er hier Patient werden soll und eine einfache Handhabung sollte gewährleistet sein. Keiner hat Zeit oder Geduld sich mit einer komplexen Bedienung oder Website auseinanderzusetzen, und mag sie noch so ansprechend aussehen. Gleichzeitig braucht eine Website ein konzeptionelles Gerüst und ein gutes Design, damit die Patienten Lust ­haben, mehr zu erfahren. „Eine gute Website verbindet Benutzerfreundlichkeit,  Suchmaschinenoptimierung, Praxisdesign und Lebensgefühl.“ Vergleichbar ist der ­Gedanke mit der Architektur. Ein Gebäude bietet Raum und Schutz, beherbergt die Versorgungstechnik und kann dabei ein kreatives Aussehen haben. Gute Gestaltung gibt einer Praxis auch im Web Gestalt.

Die Aufgaben des Webdesigns

Jede Praxis sollte heutzutage ihre eigene Webseite haben. Diese ermöglicht es dem Patienten, jederzeit einfach und schnell auf Informationen zugreifen zu können. Dabei ist es von grundlegender Bedeutung, wie die Seite aufgebaut und gestaltet ist, denn dadurch wird ein Bild der Praxis vermittelt. Außerdem beeinflusst es auch, wie diese Informationen aufgenommen werden. Weiterhin lassen sich Printmedien nicht mit den Möglichkeiten einer Website vergleichen. Im Internet werden beispielsweise Texte anders gelesen und müssen außerdem der Suchmaschine Google genügen. Wird die Suchmaschinenoptimierung auf der Website stiefmütterlich behandelt, dann kann der Internetauftritt nicht gefunden werden beziehungsweise wird von Google nicht angezeigt. Dann war alle Arbeit vergebene Liebesmühe. Auch eine entsprechende Benutzerfreundlichkeit, Barrierefreiheit und Browserverträglichkeit sollte berücksichtigt werden, sodass jeder Besucher schnell und problemlos auf den Inhalt der Seiten zugreifen kann. Eine zunehmende Rolle werden auch responsive bzw. reaktionsfähige Webseiten besonders für Praxen in ­Ballungsgebiete einnehmen, denn zunehmend gehen die Menschen über das Smartphone ins Internet. Responsive Webseiten passen sich den Anforderungen des betrachtenden Gerätes an. Ob Smartphone, Tablet-PC, Laptop, Computer oder Fernseher – eine entsprechend programmierte Website passt sich den unterschiedlichen technischen und grafischen Voraussetzungen der Bildschirmgröße an.

Fünf Regeln für die richtige Webseitengestaltung

Jeder Besucher auf einer Praxiswebsite ist ein potenzieller Patient. Erfüllen Sie seine Erwartungen mit diesen fünf einfachen Regeln:

1. Mit wenigen Klicks zum Ziel

Nicht ohne Grund ist Ihr Besucher bei Ihnen auf der Website gelandet. Sie suchen dort etwas. Je schneller sie an ihr Ziel kommen, umso besser. Die Idee dahinter ist es, den Besucher mit so wenigen Klicks wie möglich glücklich zu machen und an sein Ziel zu bringen. Wenn Sie Ihre Klientel kennen, dann können sie gleich von der Startseite „abgeholt“ werden.

2. Praxisnutzen

Es sollte klar und schnell für den Patienten erkennbar sein, was an der Praxis besonders ist und womit sie sich von anderen Praxen abhebt. Freundlichkeit und Kompetenz sind heutzutage Grundvoraussetzung und kein ausschlaggebendes Unterscheidungsmerkmal.

3. Kontaktdaten

Adresse, Telefonnummer und Öffnungszeiten sollten auf jeder Seite gut sichtbar präsentiert werden, damit der Besucher ohne langes Suchen in dem Moment die Praxis kontaktieren kann, in dem er Vertrauen aufgebaut hat.

4. Praxisdesign

Die Wiedererkennbarkeit der Praxis sollte über das Erscheinungsbild gewährleistet sein und nicht mehr versprechen als in der Praxis zu erwarten ist. Die Gestaltung sollte authentisch die Praxis widerspiegeln. Gute Stimmungsbilder, Farben, ein ansprechendes Design und professionelle Praxisfotos unterstützen die emotionale Ansprache des Besuchers.

5. Was ist für Ihre Zielgruppe interessant?

Platzieren Sie auf der Startseite gut sichtbar etwas, was möglichst viele Ihrer Patienten interessiert. Positionieren Sie die interessantesten Themen oben. Das Ziel ist es, den Besucher „hineinzuziehen“.

Zusammenfassend sollte bei der modernen Website­gestaltung angestrebt werden, Google die Website­erkennung zu vereinfachen. Darüber hinaus sollte es ein Leitprinzip sein, den Besuchern die Websitebenutzung und Leseerfahrung so komfortabel und effizient wie möglich zu gestalten.

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