Zahntechnik 30.03.2023
Moderne Zahntechnik: Funktionell und ästhetisch
In der modernen Zahnmedizin und auch in der Gesellschaft nimmt eine ästhetisch ansprechende Zahnreihe eine immer größere Bedeutung ein. Trotz aller ästhetischer Anforderungen darf aber auch die Funktionalität der Restauration nicht vernachlässigt werden. Die folgende Fotoreportage verbildlicht eine solche gleichermaßen ästhetische wie auch funktionelle Rekonstruktion unter Nutzung der verblendeten Zirkonoxidkäppchen der Firma Sagemax.
Gerade im ästhetischen Kontext kommen Patienten oft mit konkreten Vorstellungen auf ihren Zahnarzt zu, die dann durch den Zahntechniker umgesetzt werden müssen. Trotz konkreter Vorstellungen haben Patienten aber aufgrund des Zustands ihrer Zähne häufig keine besonders hohen Erwartungen. Sie wünschen sich lediglich eine funktionelle Wiederherstellung und eine optische Verbesserung. Der Überraschungseffekt am Ende der Behandlung, wenn die Vorher-Nachher-Bilder eine schier unglaubliche Veränderung belegen, hat schon mehr als einmal zu Freudentränen geführt.
Fallbeispiel
Bei einer Rekonstruktion sind die Faktoren Ästhetik und Funktionalität gleichermaßen wichtig – das zeigt auch der folgende Patientenfall. Im Rahmen der Anamnese und Beratung wurden Porträtfotos der Patientin gemacht, ein CT durchgeführt und eine intraorale Aufnahme angefertigt (Abb. 1–4). Die gesamte Behandlung inklusive aller notwendigen Anpassungen konnte innerhalb von vier Sitzungen abgewickelt werden. Die Patientin machte bereits mit Beginn der Behandlung deutlich, dass sie eine radikale Veränderung wünschte. Um diese umzusetzen, wurde sich an den ästhetischen Vorstellungen der Patientin orientiert, welche auch die Farbauswahl der Restauration einschließen. Die Patienten entschied sich für die Farbe Bleach 3.
Nach der Präparation erfolgte die Abformung, auf deren Grundlage ein Arbeitsmodell erstellt wurde. Das Modell wurde anschließend mit dem Laborscanner erfasst. Nach Eingabe der Daten in das DentalDB-Modul der exocad-Software und dem Scannen des Modells wurden zunächst die Restaurationen vollanatomisch designt. Mithilfe der intraoralen Aufnahme konnten die Okklusion und der Zustand vor der Präparation dokumentiert werden (Abb. 5–7). Das Provisorium wurde aus der Sagemax PMMA Disc Multi gefertigt.
Im Rahmen des nächsten Termins konnten das PMMA-Modell eingesetzt und die Form, Horizontal- und Mittellinie sowie die Okklusion geprüft werden (Abb. 8).
Im dritten Behandlungstermin wurde die Konstruktion aus Sagemax Zirkon NexxZr T gefertigt (Abb. 9), die ebenfalls korrekt angepasst werden musste (Abb. 10). Nach Überprüfung der Angaben der Patientin wurden die Verblendungen von Maciej Nytko mit Keramik in der Farbe Bleach 3 geschichtet. Vor dem Finieren und Glasieren wurden die Verblendungen im Mund der Patientin anprobiert (Abb. 11).
Beim Abschlusstermin wurden noch einmal mehrere Fotos angefertigt (Abb.12). Mit der Behandlung konnte eine gleichermaßen ästhetische wie funktionale Rekonstruktion gefertigt werden, mit welcher sowohl die Patientin als auch die Behandlerin sehr zufrieden waren.
Dieser Artikel ist in der ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor 1/2023 erschienen.
Autoren: ZT Michał Nytko und ZÄ Jolanda Nytko