Zahntechnik 03.11.2011

Hochglanz wie von Zauberhand



Hochglanz wie von Zauberhand

An rauen Flächen lagern sich schneller schädliche Biofilme an als an spiegelglatten Bereichen. Zahntechniker Wolfgang Borgmann ist Inhaber eines Lava™ Design- und Fertigungszentrums und fertigt vollkeramische Kronen und Brücken. Er hat die Keramikpolierer von Komet ausprobiert. In unserem Beitrag geht er auf die Bedeutung der interdentalen Gestaltung ein und beschreibt seine Erfahrungen bei der korrekten Politur des Zervikalrandes.

Eine zahntechnische Restauration muss nicht nur natürlich aussehen, optimal passen und die richtige Farbe besitzen, sondern vor allem auch eine perfekte Oberfläche haben. Solange dieses Kriterium nicht erfüllt ist, wird das Behandlungsergeb-nis immer nur zweitklassig sein. Wolfgang Borgmann ist mit seinem Lava™ Design- und Fertigungscenter Spezia-list für Vollkeramik. Er stellt Zahnersatz digital aus Lava™ Zirkondioxid her (Abb. 1) und überarbeitet alle maschinell gefrästen Gerüste noch einmal manuell, damit er seinen Kunden eine perfekte Grundlage für Verblendungen anbieten kann.

Mitentscheidend für den Erfolg einer Restauration ist aus Borgmanns Sicht immer eine gleichmäßige Schichtstärke der Verblendung. Diese wird dadurch gewährleistet, dass das Gerüst die verkleinerte, anatomische Form der endgültigen Krone nachempfindet. Auch die Präparation ist von entscheidender Bedeutung für den klinischen Langzeiterfolg. „Der Rand sollte gleichmäßig gestaltet werden, damit möglichst wenig mechanische Spannungen innerhalb der Konstruktion auftreten“, sagt er. Am einfachsten kann dies umgesetzt werden, wenn der Zahnarzt eine Schul-ter mit abgerundetem Innenwinkel oder eine Hohlkehle präpariert.

Vollkeramik:

Besser fürs Zahnfleisch
Den Zervikalrand gestalten Borgmanns Mitarbeiter für die meisten ihrer Kunden mit einer Stärke von zweieinhalb bis drei Zehntel-Millimetern (Abb. 2). Für das hauseigene Labor reduzieren sie jedoch die Randverstärkung, damit die künstlichen Zähne später im Mund in ihrem Halsbereich schön schlank  wirken. „Für diesen sensiblen Bereich arbeiten wir mit der Turbine unter Wasserkühlung und verwenden ZR-Schleifer von Komet. Die halten der  Belastung gut stand und verschleißen nicht so  schnell“, gibt Wolfgang Borgmann seine Erfahrungen wieder. Damit sich das Zahnfleisch schön an die Zirkondioxidkeramik anlegt, müssen allerdings zunächst die Kronenränder und Girlanden konsequent auf Hochglanz ausgearbeitet werden. „Wir wol-len beste Ergebnisse und arbeiten deshalb mit Diamantkorn durchsetzten Keramikpolierern von Komet. Dieses Set besteht aus vier Rädern mit unterschiedlichen Farben und mit verschiedenen Körnungen (Abb. 3). Diese Polie-rer besitzen Körnungen von supergrob bis fein. Entsprechend werden sie aufeinanderfolgend  eingesetzt.

Minutensache
Zuerst verwendet man den grünen Polierer, um die Interdentalräume zu öffnen und Platz für die Papillen zu schaffen (Abb. 4). Der blaue Polierer dient zum Vorpolieren, während der rosafarbene bereits einen schönen Glanz auf die Keramik zaubert (Abb. 5 und 6). „Den grauen Polierer setze ich nur abschließend ein, um echten Hoch-glanz herzustellen“, beschreibt Wolfgang Borgmann seine Vorgehensweise (Abb. 7). Wichtig für den reibungslosen Ablauf im Laboralltag ist ihm, dass man beim Ausarbeiten der superharten Werkstoffe nicht unnötig lange Zeit benötigt. Mit der Erfahrung des Praktikers sagt Borgmann: „Die Keramikpolierer leisten ganze Arbeit. Um alles auf Hochglanz zu bringen, braucht man nur wenige Minuten“ (Abb. 8).

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