Branchenmeldungen 07.02.2024

Bedingt Vitamin-D-Mangel das Kariesrisiko bei Kindern?



Bedingt Vitamin-D-Mangel das Kariesrisiko bei Kindern?

Foto: Duang – stock.adobe.com

Kürzlich veröffentlichte das BMC Public Health eine neue Querschnittsstudie über einen vermuteten Zusammenhang zwischen Karies oder Hypomineralisierung und dem Vitamin-D-Status im Serum. Das Ergebnis: Die Forscher fanden keinen signifikanten Zusammenhang bei den Teilnehmern, norwegischen Kindern im Alter von sieben bis neun Jahren.

Doch wie kam es in erster Linie zur Studie?

Grundsätzlich kann Vitamin D die Mundgesundheit über die Zahnentwicklung und die Immunmodulation beeinflussen. Bisherige Studien zu Zahnkaries bei Kindern und Vitamin D kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Eine aktuelle Metaanalyse zeigt jedoch mögliche Zusammenhänge zwischen Vitamin D und dem Kariesrisiko. Studien über den Zusammenhang zwischen Vitamin D und dem Auftreten von Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) gab es bisher nur in sehr begrenztem Umfang.

Da insbesondere in den nördlichen Ländern aufgrund der geringeren Sonneneinstrahlung klare Erkenntnisse über den Einfluss von Vitamin D auf die Mundgesundheit fehlen, wurde bereits in einer norwegischen Studie der Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel der schwangeren Mutter und MIH beim Kind untersucht. In der Querschnittsstudie sollten nun konkrete Untersuchungen an norwegischen Kindern durchgeführt werden.

Einblick in die Querschnittsstudie

Die Querschnittsstudie untersuchte insgesamt 101 Kinder im Alter von sieben bis neun Jahren, von denen 53 % weiblich waren. Bei den Kindern handelte es sich um Kinder von Frauen, die für die TRIP-Studie rekrutiert wurden, die die Auswirkungen von Schwangerschaftsübungsprogrammen auf Schwangerschaftsdiabetes untersuchte. Bei den Kindern konzentrierte sich die Studie auf Mund- und Knochengesundheit.

Serum 25(OH)D wurde kontinuierlich und kategorisch mittels LC-MS/MS analysiert, um die Vitamin-D-Aufnahme und die Exposition gegenüber ultraviolettem Licht zu bestimmen. Der Parathormonspiegel (PTH), der die Funktion des Kalziumstoffwechsels anzeigt, wurde mithilfe eines immunluminometrischen Tests (ILMA) analysiert. Außerdem kontrollierten zwei Zahnärzte den Kariesbefall der Kinder.

Ergebnisse

Trotz normaler mittlerer PTH-Werte wiesen 27 % der Kinder einen unzureichenden Vitamin-D-Spiegel auf, insbesondere Mädchen, deren Blut im Winter oder Frühling entnommen wurde.

Die Studie kam außerdem zu folgenden Ergebnissen: Die Prävalenz von Zahnkaries lag bei den Teilnehmern bei 25 %, bei MIH sogar bei 32 %. Bei Dentinkaries und gelben oder braunen Verfärbungen bei MIH-Zähnen lagen die Prävalenzen bei 15 % und 8 %. Kinder mit unzureichender Vitamin-D-Versorgung wiesen in der Studie ein erhöhtes Risiko für Karies und MIH auf, allerdings ohne statistische Signifikanz.

Die kontinuierliche Analyse zeigte, dass das Kariesrisiko mit abnehmendem Vitamin-D-Spiegel tendenziell zunahm. Die MIH-Analyse ergab, dass bei Patienten mit Vitamin-D-Mangel weniger Zähne betroffen waren – auch hier waren die Ergebnisse statistisch nicht signifikant.

Die Forscher vermuten, dass das Fehlen signifikanter Zusammenhänge in der Studie möglicherweise durch die geringe Kariesprävalenz und Karieserfahrung der untersuchten Kinder erklärt werden kann. Es wären Langzeitstudien über die gesamte Kindheit mit mehreren Vitamin-D-Messungen und mündlichen Befragungen erforderlich.

Zur Studie: https://doi.org/10.1186/s12889-024-17745-1.

Quelle: News Medical

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