Branchenmeldungen 30.07.2018
Bewährtes Keramikimplantatsystem überzeugt Anwender und Patienten
Metallfreie Alternativen zu herkömmlichen Titanimplantaten sind gefragt. Dabei spielen nicht nur ästhetische Gründe eine Rolle, vor allem die Biokompatibilität und damit der Ausschluss metallbasierter Unverträglichkeiten punktet bei Anwendern wie Patienten. Die Champions-Implants GmbH startet nun eine Informationskampagne zu seinem etablierten Keramikimplantatsystem BioWin!. Näheres zu BioWin! verrät CEO Dr. Armin Nedjat in einem Interview mit dem Implantologie Journal.
Herr Dr. Nedjat, das BioWin! ist als eines der führenden Keramikimplantatsysteme etabliert. Wie und warum wurde es von Ihnen und Ihrem Team entwickelt?
So, wie man den Eiffelturm nicht aus Zirkon nachbauen könnte, so kann man kein Zirkonimplantatsystem aus einem hervorragend funktionierenden Titansystem, z. B. aus unserem zweiteiligen Champions (R)Evolution, ableiten, entwickeln und nachbauen. Unsere Entwickler von BioWin! haben seit 2004 ganze Arbeit geleistet, und es passte einfach alles unglaublich gut in unsere Firmenphilosophie: Möglichst jede Zahnarztpraxis ist in der Lage, auch diese Implantate minimalinvasiv ohne Mikromotor, ohne Wasserkühlung, einfach mit grünem Winkelstück, ohne DVT oder teures Schablonen-Getue, sondern einfach mit der erfolgreichen und kostenlosen CNIP-Navigation inserieren und prothetisch versorgen zu können.
Ihr Keramikimplantatsystem BioWin! gibt es ein- oder zweiteilig, standardmäßig in verschiedenen Längen (9, 11 und 13 mm) und Durchmessern (4,1; 4,5 und 5,0 mm). Bei Ihnen sind jedoch zusätzlich individuelle Designs für ein optimales Emergenzprofil und auch kürzere Implantate möglich. Klingt nach einem Implantat, das im doppelten Wortsinn jedem „passt“. Wie funktioniert die individuelle Gestaltung des Emergenzprofils?
Zunächst einmal hat es damit zu tun, dass wir jedes Implantat einzeln fräsen und nicht etwa preiswerter in einer Form im Spritzgussverfahren herstellen. So begegnen wir auch der Mikrospalt-Problematik, die wir durch das Kleeblatt-Prinzip und das supragingivale Verkleben des Abutments, welches aus einem Spezial-Fiberglasfaser-Komposit besteht, auf optimale Art gelöst haben. Nur so erzielt man eine qualitativ höchst genaue Präzision auch im Zuge der Abutments und vermeidet prothetische Komplikationen. Als Anwender erhält man eine einfache Software – entsprechend der Planung auch die eines DVTs im Zuge einer Sofortimplantation – und kann in wenigen Minuten selbst „sein“ eigenes Implantatdesign konstruieren und innerhalb einer Woche individuell produzieren lassen. Da gibt es kein Problem, und die Anwender sind begeistert!
BioWin! ist aus Zirkoniumoxid und trifft damit den Zeitgeist der metallfreien Implantologie. Wie fügt sich BioWin! in das Portfolio von ChampionsImplants ein?
Hervorragend! Wir weisen seit vielen Jahren darauf hin, dass es Patientenunverträglichkeiten auf Titanoxidabrieb im Knochen gibt. Neben den ein- und zweiteiligen Titan Grad 4 Champions wird das BioWin! ebenso unschlagbar sein: auf dem Gebiet der Chirurgie mit dem Stichwort MIMI®, der minimalinvasiven Methodik der Implantation, aber auch im Hinblick auf die unkomplizierte Prothetik. So bin ich z. B. in unserer jahrelangen, eigenen Zirkon-Entwicklungsarbeit zu der Überzeugung gekommen, dass verschraubte Abutments, egal in welcher Form und welchen Materials, nichts in der Zirkonimplantologie zu suchen haben. Auch Aluminiumoxid-Anteile von 25 Prozent in der von anderen Anbietern oftmals eingesetzten ATZ-Keramik, in Titan-, Gold- oder Carbon-Halteschrauben in Verbindung mit Zirkon- oder PEKK-Abutments und nicht raue, sondern fast glatte Zirkonoberflächen sind definitiv der falsche, wenn nicht sogar ein sehr gefährlicher Weg, der dadurch allzu oft zu einer Non-Osseointegration in der Chirurgie und zu vermeidbaren Komplikationen in der Prothetik führt.
Ich lehne auch pseudowissenschaftliche Patienten-Medikamenten-Substitutionen, Infusionen und Konditionierungen von z. B. völlig überhöhten Vitamin-D3-Gaben ab. Dies führt zu einer weiteren Implantologie-Mystifizierung und zu einer „Allein-ich-kann“-Mentalität, die wir uns – im Interesse unserer Patienten – nicht leisten können. Die BioWin!-Chirurgie und -Prothetik sind hingegen sehr einfach und die Erfolgsrate außergewöhnlich hoch.
Wie wird das BioWin! der Herausforderung des Mikrospalts gerecht?
Es gibt keinen bakteriengängigen Mikrospalt oder Abutmentlockerungen, wenn man das Fiberglasfaser-Abutment in das Kleeblatt mit einem besonders geeigneten Befestigungsmaterial, z. B. mit dem RelyX Unicem 2, supragingival verklebt – weder langfristig noch nach Millionen Belastungszyklen und nach Jahren.
Auch das Oberflächendesign von Keramikimplantaten spielt eine wichtige Rolle.
Die Oberfläche ist fast das wichtigste Kriterium für mich als Zahnarzt und Anwender. Titan kann man nach Endfertigung mit verschiedenen Materialien bestrahlen und ätzen, es wird rau. Anders verhält es sich bei Zirkonoberflächen, die – aufgrund ihrer Härte – keineswegs durch Bestrahlung oder Ätzvorgänge eine signifikante Oberflächenrauigkeit erfahren. Unser deutsches Entwickler- und Produktionsteam hat deshalb ein Verfahren entwickelt und patentiert, dass die Oberflächenrauigkeit zwar nach der Fräsung der einzelnen Werkstücke, jedoch vor dem Sinterprozess im Ofen – also noch in der „Zirkonkreide“-Form – durch Bestrahlung erzielt. Somit erhält man eine Mikrorauigkeit, die selbst die von Titanimplantaten übertrifft. Führend sind die Champions® ebenfalls auf dem Gebiet der Oberflächenkonditionierung mittels Kaltplasma, mit welchem man unmittelbar vor der Insertion die bereits rauen, aber inerten Zirkonimplantate für etwa zwei Minuten mit einem kleinen Handgerät bioaktiviert. Hierfür muss man sich kein teures Gerät kaufen, sondern kann es als Mietleihgabe von uns erhalten.
Letzte Frage: Wie verhält sich das Preis-Leistungs-Verhältnis für Zahnarztpraxen und Patienten?
Sowohl die gesetzlichen als auch die privaten Krankenkassen haben mit unseren BioWin!-Implantaten keinerlei Erstattungsprobleme, da wir mit jahrelangen positiven, wissenschaftlichen, deutschen Langzeitstudien ausgestattet sind und unser Preis inklusive des Abutments analog zu einem Premiumsystem anderer Titanhersteller liegt. Das Schöne ist, dass man wirklich nur das Implantat und das Abutment, aber keine Metall-Halteschrauben, keine Abdruckpfosten, keine Laboranaloge oder anderes Zubehör benötigt.
Herr Dr. Nedjat, vielen Dank für das Gespräch.