Branchenmeldungen 25.04.2025

Diabetes und Zahnmedizin: Wann Insulin oder orale Antidiabetika auch für die Zahngesundheit entscheidend sind

Diabetes mellitus ist nicht nur eine Stoffwechselerkrankung, sondern auch ein bedeutender Risikofaktor für zahlreiche andere gesundheitliche Probleme – darunter auch Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleisches. Für Zahnärzt:innen ist es daher wichtig, die verschiedenen Behandlungsformen bei Typ-2-Diabetes zu verstehen, insbesondere die Unterschiede zwischen Insulintherapie und oralen Antidiabetika. Denn die Art der Blutzuckerregulierung kann nachweislich unmittelbare Auswirkungen auf die Mundgesundheit haben.

Diabetes und Zahnmedizin: Wann Insulin oder orale Antidiabetika auch für die Zahngesundheit entscheidend sind

Foto: neirfy – stock.adobe.com

Warum ist Diabetes relevant für die Zahnmedizin?

Menschen mit Diabetes haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Parodontitis – eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates, die im schlimmsten Fall zum Zahnverlust führen kann. Studien zeigen, dass schlecht eingestellter Blutzucker die Entzündungsneigung erhöht und die Wundheilung verschlechtert [1]. Auch Mundtrockenheit, Wundheilungsstörungen und ein erhöhtes Risiko für Infektionen wie Mundsoor treten häufiger auf. Eine gute glykämische Kontrolle ist daher nicht nur für die allgemeine Gesundheit, sondern auch für gesunde Zähne und Zahnfleisch essenziell [2].

Was sind orale Antidiabetika?

Orale Antidiabetika sind Medikamente zur Blutzuckersenkung bei Typ-2-Diabetes. Sie wirken über unterschiedliche Mechanismen – einige steigern die Insulinempfindlichkeit (z. B. Metformin), andere regen die Insulinsekretion an (Sulfonylharnstoffe) oder hemmen die Rückresorption von Glukose in den Nieren (SGLT-2-Inhibitoren) [3].

Vorteile:

  • einfache Anwendung (Tablettenform)

  • geeignet für Patienten mit leichter bis moderater Hyperglykämie

  • laut Studien ausreichend zur Erreichung einer guten glykämischen Kontrolle in frühen Stadien der Erkrankung [4]

In der Zahnmedizin ist das wichtig: Bei stabil eingestellten Patienten können orale Antidiabetika eine ausreichende Kontrolle bieten, um Parodontaltherapien sicher durchzuführen [5].

Wann ist Insulin notwendig?

Insulin ist erforderlich, wenn:

  • die endogene Insulinproduktion stark eingeschränkt ist

  • orale Medikamente nicht mehr ausreichen

  • Patienten unter starker Insulinresistenz leiden

Mehrere Studien belegen, dass Patienten mit schlechter glykämischer Kontrolle (HbA1c > 8 %) signifikant schlechtere Wundheilungsverläufe nach zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen zeigen [6]. In solchen Fällen kann eine zielgerichtete Insulintherapie helfen, die glykämische Kontrolle schnell zu verbessern und Komplikationen zu reduzieren [7].

Einfluss auf zahnärztliche Behandlungen

Zahnärzt:innen sollten bei der Anamnese gezielt nach dem Diabetesstatus fragen – insbesondere danach, ob eine Insulinbehandlung erfolgt oder orale Antidiabetika eingenommen werden. Dies hilft, Risiken wie postoperative Infektionen oder verzögerte Heilung besser abzuschätzen [8].

  • Patienten mit Insulinbehandlung: brauchen engmaschige Blutzuckerkontrollen vor dem Eingriff. Eine Hypoglykämie im Zahnarztstuhl ist ein bekanntes Risiko.

  • Patienten unter oralen Antidiabetika: haben ein geringeres Risiko, sofern die Blutzuckerwerte gut eingestellt sind. Dennoch sind mögliche Wechselwirkungen z. B. mit Metformin (bei Narkose oder Kontrastmitteln) zu beachten.

Kombination mit Online-Apotheken

Viele Diabetes-Patient:innen bestellen ihre Medikamente heute bequem online – etwa bei Anbietern wie OnlineMedikament. Dort lassen sich sowohl Insulinpräparate als auch orale Antidiabetika zuverlässig und diskret bestellen. Dies ist besonders hilfreich für mobilitätseingeschränkte Personen oder solche mit Polymedikation.

Fazit: Interdisziplinäre Zusammenarbeit zahlt sich aus

Die enge Zusammenarbeit zwischen Zahnärzt:innen, Hausärzt:innen und Diabetolog:innen ist entscheidend für eine ganzheitliche Versorgung. Während die medikamentöse Einstellung von Diabetes den Grundstein legt, ermöglicht sie auch eine erfolgreiche und komplikationsarme zahnmedizinische Behandlung. Ob mit oralen Antidiabetika oder Insulin – das Therapieziel sollte stets eine gute glykämische Kontrolle sein, um auch die Mundgesundheit langfristig zu erhalten.

Literatur

1 Preshaw PM et al. (2012). Periodontitis and diabetes: a two-way relationship. Diabetologia, 55: 21–31.

2 Lamster IB & Lalla E. (2007). Periodontal disease and diabetes mellitus: discussion, mechanisms, and implications. JADA, 138(Suppl): 20S-24S.

3 American Diabetes Association (ADA). Standards of Medical Care in Diabetes – 2024.

4 UKPDS Study Group. (1998). Intensive blood-glucose control with sulphonylureas or insulin compared with conventional treatment and risk of complications in patients with type 2 diabetes. Lancet.

5 Taylor GW et al. (2004). Glycemic control and dental outcomes. JADA, 135(10): 1385–1392.

6 Mealey BL & Oates TW. (2006). Diabetes mellitus and periodontal diseases. J Periodontol, 77(8): 1289–1303.

7 Al-Khabbaz AK. (2011). The relationship between blood glucose level and wound healing in patients with diabetes. J Wound Care.

8 Lamster IB, Pagan M. (2017). Interdisciplinary management of patients with diabetes and periodontal disease. Clin Diabetes, 35(4): 182–187.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Gastartikel. Dieser Beitrag stammt von dem Anbieter und spiegelt nicht die Meinung der Redaktion wider.

Mehr News aus Branchenmeldungen

ePaper