Branchenmeldungen 31.01.2023
Genfer Universität: Digitalisierung in der Zahnarztpraxis
Master of Advanced Studies in Digital Dental Technologies an der Genfer Universität.
Neue Technologien verändern die Art und Weise, wie wir unser Alltagsleben gestalten. Vom Smartphone bis zum selbst fahrenden Auto – die digitale Revolution hat enorme Auswirkungen auf unsere Interaktion, unsere Mobilität, unsere Reisegewohnheiten. Insbesondere das Gesundheitswesen wird durch die Einführung neuer digitaler Geräte und Technologien grundlegend verändert. Die Zahnmedizin bildet da keine Ausnahme.
Es ist kein Zufall, dass die Digitalisierung im letzten Jahrzehnt nach und nach fast alle Bereiche erobert hat. Die gesteigerte Produktivität ist der Hauptmotor für diesen Wandel, und in einigen Branchen führt das Versäumnis, auf diesen Zug aufzuspringen, oft zu erheblichen Verlusten oder gar zum Aussterben. Ein einfacher Grund dafür ist, dass Computer in der Lage sind, leistungsstarke Erfassungsinstrumente wie Sensoren zu nutzen und Informationen schneller zu verarbeiten und weiterzugeben, was im Vergleich zu traditionellen Methoden einen Vorteil bringt.
Bessere Behandlungsmöglichkeiten
In der Zahnmedizin liegen die Vorteile bereits in vielen Bereichen der täglichen Praxis auf der Hand, von der Diagnose und Planung bis hin zu den letzten Schritten der Herstellung und Ausführung. Neben der Zeitersparnis am Behandlungsstuhl und im Labor,1 die sowohl dem Patienten als auch dem Praxisteam zugutekommt, ermöglichen digitale Technologien in der Zahnmedizin die Aufrechterhaltung des gleichen Qualitätsniveaus wie bei herkömmlichen Methoden. Neben der höheren Effizienz bedeutet dies auch mehr Komfort für Patienten und Behandler, da der Stress bei einigen wichtigen Schritten wie der Abdrucknahme reduziert wird, vor allem, wenn man sich keine Gedanken über die Einstellung des Materials machen muss oder darüber, ob der Labortechniker den Abdruck für gut genug hält oder nicht: Behandler können dies direkt auf ihrem Bildschirm beurteilen und kleinere Korrekturen durch erneutes Scannen bestimmter Bereiche nahtlos vornehmen.Diese Technologien eröffnen auch zahlreiche neue Behandlungsmöglichkeiten, wie z. B. Chairside-Restaurationen und ästhetische Designs sowie bessere Visualisierungen für die Patienten. Auch die computergestützte Chirurgie und Implantologie bietet zweifellos zahlreiche Vorteile, unabhängig davon, ob sie sich nur auf die Planungsphase beschränkt oder sogar auf den chirurgischen Eingriff erstreckt, da sie es ermöglicht, einige der prothetischen und chirurgischen Herausforderungen zu verringern und die wichtigsten Punkte der Behandlung bereits vor dem Eingriff zu sehen.Durch die zunehmende Vernetzung in unserer heutigen Welt hat man ständig Zugang zu Informationen, und es gibt keine Altersgruppe, die von den Fortschritten im Gesundheitswesen und insbesondere in der Zahnmedizin unberührt bleibt. Daher erkundigen sich die meisten Patienten bereits vor dem Termin häufig nach bestimmten Techniken oder Entwicklungen in der Zahnheilkunde. Es wird eine Frage der Zeit sein, bis dies zu einem Auswahlkriterium wird, sodass die Behandler, die frühzeitig dabei sind, einen Vorsprung haben.
Die digitale Zahnarztpraxis
Obwohl das Interesse am Einsatz digitaler Technologien stark zunimmt, ist eine entsprechende Ausbildung erforderlich. Als Pionierin in diesem Bereich bietet die Universität Genf einen Master of Advanced Studies (MAS) in Digital Dental Technologies an. Dieses 60 ECTS-Kreditpunkte umfassende Weiterbildungsprogramm zielt darauf ab, Zahnärzte für den Einsatz digitaler Technologien in ihrer täglichen Praxis zu qualifizieren. Ein Hauptmerkmal dieses Programms ist, dass der Schwerpunkt des Kurses auf der optimalen Herangehensweise und den vollständigen Strategien liegt, die mit diesen Technologien einhergehen, und nicht nur auf der Vermittlung der Anwendungsmodalitäten der verschiedenen Geräte. Die Teilnehmer werden in vollem Umfang mit der minimalinvasiven Philosophie vertraut gemacht, für die die Universität Genf bekannt ist und die die Grundlage der modernen Zahnmedizin bildet.2 Das Curriculum basiert auf einem einzigartigen multidisziplinären Ansatz und wird von namhaften Dozenten durchgeführt. Alle vier Monate werden sechs Fortbildungswochen auf dem Campus in Genf organisiert und von wöchentlichen Online-Kursen begleitet. Dieses Programm ist ideal für Zahnärzte, die ihre berufliche Tätigkeit aufrechterhalten und dennoch diese strukturierte Ausbildung absolvieren möchten.
Literatur:
1 Sailer I, Benic GI, Fehmer V, Hämmerle CHF, Mühlemann S. Randomized con- trolled within-subject evaluation of digital and conventional workflows for the fabrication of lithium disilicate single crowns. Part II: CAD-CAM versus conventional laboratory procedures. J Prosthet Dent. 2017 Jul;118(1):43–48.
2 The University of Geneva is ranked 29th on the QS World University Rankings in the field of dentistry (2021).
Quelle: Université de Genève
Dieser Beitrag ist in der Dental Tribune Schweiz erschienen.