Branchenmeldungen 06.05.2015
Do-it-yourself-Zahnbehandlungen bergen große Gefahren
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Experten warnen: Internetvideos sind kein Ersatz für den Besuch beim Zahnarzt
Ob Zähne bleichen oder bei der Frontzahnlücke mal eben selbst Hand anlegen: In Bezug auf Zahnbehandlungen à la Home-Praxis-Manier sind Patienten offenbar sehr kreativ und so wird das Netz – besonders Youtube – derzeit förmlich von Do-it-yourself-Tipps überschwemmt. Dieser Trend berge große Gefahren, warnen nun amerikanische Zahnärzte.
Die junge Tina Hicks beispielsweise fühlte sich durch ihre Frontzahnlücke so sehr eingeschränkt und entstellt, dass sie aus Geldmangel im Netz Hilfe suchte und mittels „gap band“ (Lückenband) versuchte, den Spalt selbst zu korrigieren. Dabei kommt ein Gummiband zum Einsatz, welches um die betroffenen Zähne gespannt wird. Oftmals kommen bei dieser Methode auch Drähte zum Einsatz – mit fatalen Folgen. So verursachen Gummiband & Co. nicht nur Schäden an den Zähnen, sondern auch starke Schmerzen an Zahnfleisch und Zahnhälsen, berichtet der Teenager im Interview. Dr. DeWayne McCamish, Zahnarzt und Mitglied des amerikanischen Verbandes der Kieferorthopäden, beobachtet diese Entwicklung sorgenvoll. Denn manche dieser „Stümpervideos" erhalten tausende Klicks und ebenso viele Nachahmer. An die Folgen für die Zahngesundheit sei gar nicht zu denken, wenn sich dieser Trend weiter fortsetze. Hier seien die Zahnärzte für eine flächendeckende Aufklärung gefordert. Zwischenzeitlich ist Tina zur Vernunft gekommen und steht zu ihrer Lücke.