Branchenmeldungen 27.05.2011
eGk mit Schwachstelle
Elektronische Gesundheitskarte – Tests haben eine Schwachstelle in den
Kartenterminals des laufenden Basis-Rollouts entdeckt. Sie ist umgehend
zu beheben, fordern KBV, KZBV, BÄK und BZÄK. Patientendaten sind nicht
betroffen.
Bei Routineuntersuchungen ist festgestellt worden, dass es über
eHealth-BCS-Terminals für Hacker theoretisch möglich ist, von außen an
die PIN des Arztes zu gelangen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung
(KBV), Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV), die
Bundesärztekammer (BÄK) und die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) fordern von
den Herstellern der Kartenterminals, diese Schwachstelle umgehend zu
beheben. Den Ärzten, Zahnärzten und Psychotherapeuten dürfen dadurch
keine Zusatzkosten entstehen. Sollte sich abzeichnen, dass eine der
beiden Bedingungen nicht erfüllt werden kann, müsse man einen Stopp des
Basis-Rollouts der Terminals prüfen.
Die Schwachstelle ist bislang folgenlos geblieben. Unter bestimmten
Voraussetzungen ist es möglich, dass ein Angreifer an die PIN über den
Praxis-PC gelangen kann. Ausschließlich dann, wenn er zusätzlich in den
Besitz des Heilberufeausweises des Arztes gelangt, können theoretisch
Geschäfte in dessen Namen getätigt werden.
Um es an dieser Stelle deutlich zu sagen: Patientendaten sind nicht betroffen.
Ehealth-BCS-Terminals gehören zu den aktuellen Kartenterminals, die
zurzeit im Basis-Rollout ausgeliefert werden. Etwa zehn Prozent der
Praxen könnten über diese Geräte bereits verfügen. Nur ein sehr geringer
Anteil der Ärzte und Zahnärzte nutzt diese aber mit einem
Heilberufsausweis. Diese Situation muss genutzt werden, um das Problem
schnellstmöglich zu beheben.
Derzeit sieht es danach aus, dass die Schwachstelle mit einem
Sicherheitsupdate ohne großen Aufwand zu schließen ist. Die vier
Verbände haben dem Datenschutz bei der elektronischen Gesundheitskarte
(eGK) immer die höchste Priorität eingeräumt. Die Richtigkeit des
Leitsatzes ‚Qualität vor Schnelligkeit’ zeigt sich einmal mehr. Im Sinne
des Vertrauens in die Telematik und der Akzeptanz der eGK erwarten
beide Institutionen, dass jetzt alles darangesetzt wird, die Sicherheit
wieder zu gewährleisten.
Quelle: ddp