Branchenmeldungen 20.05.2025
Florida verbietet Fluorid im Trinkwasser
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In Florida darf ab Juli 2025 kein Fluorid mehr ins öffentliche Trinkwasser gegeben werden. Wie der SPIEGEL berichtet, hat Gouverneur Ron DeSantis ein entsprechendes Gesetz unterzeichnet. Begründet wird das Verbot mit dem Schutz vor „Zwangsmedikation“. Fachleute reagieren mit deutlicher Kritik.
Die Fluoridierung des Trinkwassers ist in den USA seit Jahrzehnten etabliert. Sie gilt als einfache und kostengünstige Maßnahme zur Kariesprävention, insbesondere in Bevölkerungsgruppen mit eingeschränktem Zugang zu zahnärztlicher Versorgung. In Florida betrifft das Verbot rund 20 Millionen Menschen. Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. hatte sich zuvor ebenfalls gegen die Fluoridierung ausgesprochen. Er verweist auf mögliche gesundheitliche Risiken, etwa für die kognitive Entwicklung von Kindern. Laut SPIEGEL sieht die American Cancer Society jedoch keinen eindeutigen Zusammenhang mit Krankheiten wie Krebs. Auch andere Fachinstitutionen betonen den nachgewiesenen Nutzen fluoridierten Wassers, bei gleichzeitig geringer gesundheitlicher Belastung.
Florida ist nach Utah der zweite Bundesstaat mit einem solchen Verbot. Anders als in Utah gilt es dort landesweit. Kritiker sehen in dem Schritt weniger eine fachlich begründete Maßnahme als ein politisches Signal, gegen wissenschaftliche Standards und etablierte Prävention.