Branchenmeldungen 03.03.2014
Forschungspreis für Innsbrucker Zahnmedizinerin
Bereits zum zweiten Mal hat Priv.-Doz. DDr. Ulrike Beier M.Sc. von der Innsbrucker Univ.-Klinik für Zahnersatz und Zahnerhaltung (Direktorin: Univ.-Prof. DDr. Ingrid Grunert) den Forschungspreis „Vollkeramik“ erhalten. Die Arbeitsgemeinschaft für Keramik prämiert damit Fortschritte in der Zahnrestauration mit Dentalkeramiken. Die Einreichungen erfolgen anonym, dementsprechend unterstreicht die erneute Verleihung die wissenschaftliche Qualität der ausgezeichneten Forschungsarbeiten.
Vollkeramische Veneers werden zur funktionellen und ästhetischen Verbesserung insbesondere der Frontzähne in der Zahnmedizin eingesetzt. Das Indikationsspektrum umfaßt unter anderem die Korrektur der Zahnform, Korrektur von Stellungsanomalien und Diastemata (Lücke zwischen den mittleren Schneidezähnen). Des weiteren können abradierte Frontzähne aus ästhetischer und funktioneller Sicht als auch Frontzähne mit extendierten Füllungen oder durch Erosionen geschädigte Zähne, Maskierungen von Verfärbungen bzw. Farbkorrekturen bei Fluorose oder Tetracylinverfärbungen erfolgreich restauriert werden. In vielen Fällen sind Keramikveneers die moderne ästhetische und Zahnhartsubstanz schonende Alternative zu Keramikkronen und traditionellen metallkeramischen Restaurationen im Frontzahnbereich.
Den Forschungspreis „Vollkeramik“ 2013 hat die Innsbrucker Zahnmedizinerin Priv.-Doz. Dr. Ulrike Beier für ihre gemeinsam mit Univ.-Prof. DDr. Herbert Dumfahrt veröffentlichte Forschungsarbeit zum klinischen Langzeiterfolg vollkeramischer Veneers erhalten. Der Beitrag ist in der zahnmedizinischen Fachzeitschrift „Quintessence International“ erschienen.
Die Arbeitsgemeinschaft für Keramik in der Zahnheilkunde e.V. (AG Keramik) bietet praktizierenden ZahnärztInnen, HochschullehrerInnenn, WissenschafterInnen, und leitenden MitarbeiterInnen in Dentallabors, Vertretern der Industrie eine Plattform mit dem Ziel, die therapeutischen und technischen Möglichkeiten von Dentalkeramiken objektiv zu eruieren, ihre Verbreitung in der Zahnmedizin zu fördern und zum Nutzen der PatientInnen einzusetzen. Einreichungen für den Forschungspreis „Vollkeramik“, der mit 5.000 Euro dotiert ist, erfolgen stets anonym, das bedeutet lediglich die wissenschaftliche Qualität der eingereichten Forschungsarbeit ist ausschlaggebend.
Bereits 2011 konnte Priv.-Doz. Ulrike Beier diesen Preis entgegennehmen. Damals erhielt sie die Auszeichnung für eine Langzeitstudie zu Restaurationen aus Silikatkeramik. (I-med.ac.at Bericht: https://www.i-med.ac.at/mypoint/news/650257.html)
Vergleichende Studie zu
Keramik-Veneers
In der 2013 mit dem Forschungspreis „Vollkeramik“
ausgezeichneten Arbeit haben Priv.-Doz. Beier und Univ.-Prof.
Dumfahrt mit ihrem Team zwei gängige Verfahren bei der Verwendung
von Keramik-Veneers miteinander verglichen. Bei der so genannten
Overlap-Präparation wird das Veeners über die Schneidekante
(Inzisalkante) des Zahnes angebracht (Reduktion der Inzisalkante). Im
Gegensatz dazu, kann bei der Non-Overlap-Präparation die
Keramikschale ohne eine Überlappung über die Schneidekante
befestigt werden. „Wir konnten aufzeigen, dass wann immer es
klinisch möglich ist, bei der Präparation von Veneers auf die
Fassung der Schneidekante verzichtet werden sollte“, erklärt
Priv.-Doz. Beier. Für die vergleichende Untersuchung wurden 292
Veneers in einem PatientInnenkollektiv von 74 PatientInnen mit einem
der beiden Präparationsdesigns auf vitalen, das heißt nicht
wurzelbehandelten, Frontzähnen unter Diastemata herangezogen.
Insgesamt ereigneten sich 20 Misserfolge, diese waren ausschließlich
in der Gruppe mit Overlap-Design zu finden. Allerdings haben die
Expertin und ihre KollegInnen an der Innsbrucker Univ.-Klinik für
Zahnersatz und Zahnerhaltung schon in früheren Arbeiten aufgezeigt,
das Keramikveneers generell eine lange Haltbarkeit haben. Nach
20 Jahren sind noch rund 82 Prozent vorhanden, nach zehn Jahren rund
93 Prozent. (Int J Prosthodont. 2012 Jan-Feb; 25(1):79-85)
Publikationen:
„Comparison
of two different veneer preparation designs in vital teeth“ von US
Beier, M. Dhima, S. Koka, TJ Salinas, H. Dumfahrt, Quintessence Int.
2012 Nov-Dec;43(10):835-9
„Clinical performance of porcelain laminate veneers for up to 20 years“ von, Beier US, Kapferer I, Burtscher D, Dumfahrt H., Int J Prosthodont. 2012 Jan-Feb;25(1):79-85.
Weitere
Informationen:
Arbeitsgemeinschaft für Keramik in der
Zahnheilkunde e.V. http://www.ag-keramik.eu/
Innsbrucker
Univ.-Klinik für Zahnersatz und Zahnerhaltung:
https://www.i-med.ac.at/patienten/ukl_zahnerhaltung.html
Autor: B. Hoffmann
Quelle: Medizinische Universität Innsbruck