Branchenmeldungen 20.05.2014
Gesunder Schlaf: Zungenimplantate erfolgreich im Einsatz
Schätzungen zufolge leiden circa 5 Prozent aller Deutschen daran: Die so genannte obstruktive Schlafapnoe (OSA). Nächtliches Schnarchen begleitet von Atempausen (Apnoen) kann je nach Häufigkeit und Schwere gravierende psychische und körperliche Folgeerscheinungen von Müdigkeit und Abgeschlagenheit über gesteigerte Reizbarkeit bis hin zur erhöhten Gefahr eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts hervorrufen. Standardverfahren bei OSA: Das Tragen einer Atemmaske oder eine schmerzhafte Operation, bei der überschüssiges Gewebe im Rachenraum entfernt wird. Weltweit neu und in Deutschland bereits bei mehreren Patienten erfolgreich eingesetzt, gibt es jetzt eine ganz einfache und dennoch hocheffektive minimalinvasive Alternative: Zungengrundimplantate.
Wenn im Schlaf Weichteile im Rachen und Gaumen die Atemwege versperren – etwa wenn die Zunge erschlafft nach hinten rutscht, kommt es zu verstärkten Atemanstrengungen, die häufig von lautem Schnarchen begleitet sind. Der mitunter daraus entstehende Unterdruck verschließt die Atemwege. Die Folge: schlimmstenfalls lebensgefährliche Atemaussetzer. Betroffene schlafen weniger entspannt, haben kürzere und weniger Tiefschlafphasen und es mangelt an Sauerstoff im Blut. Das Herz-Kreislaufsystem kann sich nicht ausreichend regenerieren, der Körper steht permanent unter Stress und es steigt unter anderem die Gefahr eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts. Bisherige Therapien führten entweder nur zu mäßigem Erfolg oder wurden aufgrund erheblicher Beeinträchtigungen (aufwändige, schmerzhafte Operation, unangenehmes Tragen einer Atemmaske) erst gar nicht angenommen. Die Behandlung mit den neuen Zungengrundimplantaten des amerikanischen Herstellers Revent verspricht jetzt die Therapierevolution bei Patienten mit OSA, wenn die im Schlaf erschlaffte Zunge die Luftwege blockiert und die Maskenbeatmung (CPAP) nicht toleriert und eine invasive Operation nicht gewünscht wird.
Zungengrundimplantate: Einfach, gewebeschonend und effektiv
Das System besteht aus Implantaten, die in Vollnarkose in den Zungengrund eingebracht werden und so verhindern, dass die Zunge erschlafft nach hinten fällt und den Atemweg blockiert. Der kleine minimalinvasive Eingriff in Vollnarkose dauert circa 20 bis 30 Minuten und ist so gut wie schmerzfrei. Der versierte und auf das Verfahren geschulte HNO-Arzt bringt dabei in der Regel 4 Silikonimplantate – ein Material, das seit über 20 Jahren in der Medizintechnik, u. a. bei künstlichen Herzklappen, weltweit eingesetzt wird – gewebeschonend durch eine kleine Öffnung unter dem Kinn in den Zungengrund ein und passt sie auf die individuell richtige Länge an. Die einzelnen Implantate sind mit einer biologisch abbaubaren Hülle ummantelt und haben an beiden Enden eine Schlaufe, die mit dem Zungengewebe verwächst. Während dieser 4 bis 6 Wochen dauernden Einheilungszeit baut sich die äußere Hülle ab und die Implantate ziehen sich gleichmäßig und langsam zusammen. Durch diese Art Federwirkung wird der Zungengrund leicht nach vorn positioniert und hinter der Zunge Raum für die Atemwege und eine freie Atmung geschaffen.Patienten berichten von einer außerordentlich guten Verträglichkeit: Die Implantate stören weder beim Sprechen, Essen, Trinken oder Schlucken.
Demo-Video und Übersicht der Ärzte, die das neue System verwenden gibt es unter www.neumedpro.de.
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