Branchenmeldungen 06.07.2021

Im Check: Mythen und Fakten über zahnärztliche Berufe



Im Check: Mythen und Fakten über zahnärztliche Berufe

Foto: luismolinero – stock.adobe.com

Die Online-Plattform DentaVox befragte 9.194 Teilnehmer weltweit rund um ihr Wissen im Bereich zahnärztliche Berufe – mit erstaunlichen Ergebnissen.

Oftmals wird die Zahnmedizin nur mit dem Beruf des Zahnarztes in Verbindung gebracht, dabei ist die Klaviatur in jeder Praxis weitaus vielseitiger. Worauf sind Endodontologen spezialisiert? Was ist der Job einer Zahnarzthelferin? Und was darf eine Assistentin alles? Dieser und weiteren Fragen ist nun DentaVox, eine Umfrage-Plattform für die Zahnmedizin, im Rahmen einer Online-Befragung nachgegangen.

Anmerkung der Redaktion: Beim nachfolgenden Faktencheck ist zu beachten, dass die Inhalte internationalen Charakter haben und nicht ausschließlich die Regularien im deutschen Gesundheitswesen abbilden.

#1: Man kann in einer Zahnarztpraxis arbeiten, auch wenn man kein Zahnarzt ist: FAKT

Eine ganze Reihe von Menschen (41 % der Befragten) glaubt, dass nur Zahnärzte in einer Zahnarztpraxis arbeiten können. Obwohl Einzelpraxen noch immer dominieren, ziehen es viele Zahnärzte heute vor, eine Assistentin einzustellen, die für einen reibungslosen und effizienten Ablauf der Behandlungen sorgt. Ebenso eine Empfangsmitarbeiterin für alle organisatorischen Arbeiten. Für beide Berufe ist in den meisten Teilen der Welt kein medizinischer Universitätsabschluss erforderlich. Interessanterweise sind z. B. Zahnmedizinische Fachangestellte sehr gefragt, für die bis 2024 ein Wachstum von 18 % prognostiziert wird – ein schnellerer als der Durchschnitt für andere Berufe im medizinischen Bereich.

#2: Endodontologen sind auf Wurzelkanalbehandlungen spezialisiert: FAKT

Nach dem Studium der Zahnmedizin entscheiden sich viele Zahnärzte für eine Spezialisierung auf ein bestimmtes Gebiet. Die Endodontie umfasst den Bereich der Wurzelkanalbehandlungen. Obwohl ein Drittel der DentaVox-Umfrageteilnehmer unsicher zu sein scheint, was ein Endodontologe ist, erkennt die Mehrheit den Begriff dennoch richtig.

#3: Zahnimplantate können nur von Implantologen gesetzt werden: MYTHOS 

Erfordern das Anfertigen einer Füllung und das Setzen eines Implantats die gleichen Kenntnisse und Fähigkeiten? Zwar wird beides in der Regel in jedem zahnmedizinischen Studium gut abgedeckt, doch um ein echter Implantologe zu werden, bedarf es aufgrund der Besonderheiten und der Komplexität des Eingriffs einer weiteren Ausbildung und Erfahrung. Die Hälfte der DentaVox-Befragten denkt sogar, dass nur ein Implantologe Zahnimplantate setzen kann. In vielen Ländern sind jedoch auch allgemeine Zahnärzte zugelassen, die diese Leistung neben dem gesamten Spektrum der zahnärztlichen Behandlungen anbieten. 

#4: Kinderzahnärzte haben nicht die Fähigkeiten, Erwachsene zu behandeln: MYTHOS

Kinderzahnärzte haben die gleiche zahnmedizinische Ausbildung wie allgemeine Zahnärzte, aber darüber hinaus die Spezialisierung auf Kinderzahnheilkunde. Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer (71 %) wies zu Recht darauf hin, dass dies nicht bedeutet, dass Kinderzahnärzte nicht die Fähigkeiten haben, Erwachsene zu behandeln.

#5: Kieferorthopäden können keine Karies behandeln: MYTHOS

Interessanterweise glauben 24 % der DentaVox-Befragten, dass Kieferorthopäden schlichtweg nicht in der Lage sind, Karies zu behandeln. In der Regel stimmt das aufgrund der allgemeinzahnärztlichen Basisausbildung aber nicht.

#6: Ein Dentalhygieniker ist jemand, der den Behandlungsraum reinigt: MYTHOS

Ein Viertel der Umfrageteilnehmer denkt, dass Dentalhygieniker zu sein, bedeutet, die Zahnarztpraxis zu reinigen. Tatsächlich sind Dentalhygieniker lizenzierte zahnmedizinische Fachkräfte, die bei einer zahnärztlichen Vereinigung oder Aufsichtsbehörde registriert sind und qualifiziert sind, sowohl unabhängig als auch neben Zahnärzten zu arbeiten. Diese zu erwartende Sprachverwirrung wird wohl auch dadurch unterstützt, dass nicht alle Länder den Beruf reguliert haben.

#7: Das Sterilisieren der Instrumente ist eine typische Aufgabe für Zahnarzthelferinnen: FAKT

Zahnmedizinische Fachangestellte werden von der überwiegenden Mehrheit (86 %) korrekt als die Fachleute erkannt, die für die Sterilisation der zahnärztlichen Instrumente verantwortlich sind.

#8: Zahnmedizinische Fachangestellte assistieren den Zahnärzten bei Behandlungen: MYTHOS

Hygieniker, Assistenten, Techniker – die Berufsvielfalt im Segment Zahnmedizin ist für die DentaVox-Befragten offensichtlich verwirrend, denn die meisten von ihnen
(72 %) gaben an, dass Zahntechniker diejenigen sind, die den Zahnärzten bei der Behandlung assistieren. Tatsächlich sind Zahntechniker, auch Dentallaboranten genannt, die Mitglieder des zahnärztlichen Teams, die auf Verordnung des Zahnarztes maßgeschneiderten Zahnersatz wie Kronen, Brücken und Prothesen herstellen. Daher sind sie in vielen Fällen nicht einmal innerhalb der Zahnarztpraxis tätig, da Zahnärzte in der Regel mit völlig separaten externen Dentallaboren arbeiten.

#9: Zahnärztliche Therapeuten sind in erster Linie auf Prävention ausgerichtet: FAKT

Mit dem wachsenden Bewusstsein, dass die Vorbeugung von Zahnerkrankungen für das Wohlbefinden der Weltbevölkerung von entscheidender Bedeutung ist, gibt es immer mehr Praxen, die sich auf Prävention konzentrieren. Darüber hinaus hat sich in einigen Ländern wie Australien, Neuseeland, Großbritannien und den USA ein Beruf herausgebildet, der sich ganz auf präventive Leistungen konzentriert – der Zahn- oder Mundgesundheitstherapeut. Und über 60 % der Umfrageteilnehmer scheinen sich seiner engen Ausrichtung voll bewusst zu sein.

#10: Zahnärzte sind nicht verpflichtet, eine Empfangsmitarbeiterin einzustellen: FAKT

Fast die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass eine Empfangskraft je Praxis verpflichtend sei. Ihre Anwesenheit in jeder Zahnarztpraxis wird von den Aufsichtsbehörden jedoch nicht verlangt.

Quelle: dentavox

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