Branchenmeldungen 26.02.2013

Kurpfuscherei einer Zahnarzthelferin

Kurpfuscherei einer Zahnarzthelferin

Foto: © oneblink1 - Fotolia.com

Eine 23-jährige Zahnarzthelferin steht im Verdacht seit Sommer 2012 bis zu ihrer fristlosen Kündigung im November 2012 medizinische Eingriffe und Behandlungen an Patienten durchgeführt zu haben. Stattgefunden haben die Behandlungen in der Ordination ihres Chefs, einem 49-jährigen Zahnarzt, im Stadtteil Elisabeth-Vorstadt. Die 23-Jährige absolvierte in der Praxis ihre Lehre als Zahnarzthelferin und wurde dann auch für eine Festanstellung übernommen.

Im Sommer 2012 begann die Frau Behandlungstermine von Patienten zu verschieben. Immer zu Zeiten, in denen der Zahnarzt nicht in der Ordination anwesend war. Patienten die zur Anmeldung gekommen waren fing die Helferin ab und vereinbarte eigens Termine an Nachmittagen. Gegenüber Patienten hatte sich die Frau als diplomierte Zahnärztin aus München und als Vertretung des erkrankten Zahnarztes ausgegeben.

Sie führte Zahnbehandlungen, bohrte Zähne oder zog diese. Die Frau fertigte Zahnprothesen, passte die Zahnersätze an und setzte sie ein. Für erbrachte Leistungen kassiertes sie überhöhte Bargeldbeträge. Auch für nicht erbrachte Leistungen wurde Bargeld verlangt oder im Voraus abkassiert. Zahlungsbestätigungen wurden mit Originalstempel und gefälschter oder eigener Unterschrift erstellt. Zusätzlich kontaktierte die Zahnarzthelferin Patienten telefonisch und ersuchte um Gelddarlehen. Für ihre Geldnot gab die Frau in einem Fall an, dass ihre Mutter erkrankt sei, ein anderes Mal, dass sie Begräbniskosten nach dem Tod ihrer Mutter begleichen müsse. In einem Fall übergab ein Patient knapp 10.000 Euro in Bar.

Beschwerden bei der Ärztekammer zu erhöhten Behandlungspreisen führten schließlich zu den Ermittlungen. In einer ersten Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft Salzburg bekennt sich die Frau des schweren Betruges und der Kurpfuscherei schuldig. Eine genaue Schadenssumme ist bis dato nicht bekannt. Die Ermittlungen laufen dahingehend wie viele Patienten die Frau noch behandelt hat.

Quelle: Landespolizeidirektion Salzburg

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