Branchenmeldungen 08.09.2025
KZBV fordert Investitionen in Prävention anstelle von Leistungskürzungen
Hierzu erklärt Martin Hendges, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV: „Der bisherige Ansatz, vornehmlich Krankheiten zu behandeln, anstatt diesen durch verstärkte Präventionsmaßnahmen frühzeitig wirksam entgegenzutreten, ist an seine Grenzen gestoßen. Die konsequente Präventionsausrichtung in der vertragszahnärztlichen Versorgung beweist, dass Prävention der Schlüssel für die mittel- und langfristige Entlastung der GKV-Finanzen ist. Denn damit ist es uns gelungen, den Anteil an den GKV-Ausgaben für vertragszahnärztliche Leistungen – trotz Ausweitungen des Leistungskatalogs – seit 2001 auf unter sechs Prozent zu senken. Zugleich belegen die Daten der Sechsten Deutschen Mundgesundheitsstudie, dass die breite Bevölkerung das Angebot frühzeitiger und umfangreicher Präventionsleistungen mit messbarem Erfolg in Anspruch nimmt.
Die Vorsorgeorientierung der Menschen im zahnmedizinischen Bereich sollte also Vorbild für andere Bereiche im Gesundheitssystem sein. Umso unverständlicher ist es, wenn jetzt von unterschiedlichen Seiten Vorschläge zur kurzfristigen Einsparung auf Kosten der Prävention gemacht und undifferenzierte Ideen zur Einfrierung von Ausgaben kommuniziert werden. Man spart damit am völlig falschen Ende und verschiebt die Kostenlast nur in die Zukunft.
Es ist in der Tat höchste Zeit, Klartext zu reden: Ein Ausgabenmoratorium führt dazu, dass notwendige Leistungen nicht ausreichend finanziert und Präventionsleistungen auf Jahre gehemmt werden. Der dramatische Rückgang der Neubehandlungsfälle im Rahmen der präventionsorientierten Parodontitistherapie sollte hier Warnung genug sein. Die Politik muss jetzt die Weichen stellen und Prävention zum Leitbild ihres Handelns machen. Alles andere steht nicht im Einklang mit ihrem Vorhaben im Koalitionsvertrag, Prävention eine zentrale Rolle zukommen zu lassen. Wir stehen mit unserer Expertise bereit.“