Branchenmeldungen 14.03.2023
Langzeitdaten zu zweiteiligen Zirkonoxidimplantaten
Ende letzten Jahres wurde die erste Langzeitstudie zu zweiteiligen Zirkonoxidimplantaten von Forschern des Universitätsklinikums Düsseldorf publiziert. Diese zeigte, dass osseointergierte Implantate der Marke Patent nach neun Jahren gesundes Weichgewebe, stabile Knochenniveaus und keinerlei Periimplantitis aufwiesen. Das Zürcher Unternehmen Zircon Medical ist der Hersteller des Patent-Implantatsystems und hat über 20 Jahre Erfahrung in der Bearbeitung des Werkstoffs Zirkonoxid. Der firmeneigene Prozess zur Implantatherstellung ist patentrechtlich geschützt und findet inhouse an zwei Produktionsstandorten in Bayern statt. Im Interview spricht Marco Waldner, CEO Zircon Medical, über die Bedeutung der Langzeitstudie.
Herr Waldner, sind Sie über diese Resultate der ersten Langzeitstudie zu zweiteiligen Zirkonoxidimplantaten überrascht?
Wir sind keineswegs überrascht, denn wir sehen diese Resultate bei unseren langjährigen Kunden schon seit über 14 Jahren in der klinischen Praxis. Aus diesem Grund haben wir uns für einen Weg entschieden, der heute nicht mehr so üblich ist: In Studien mit Langzeitdaten zu investieren, bevor das Produkt im Markt angeboten wird.
Warum war das für Sie wichtig?
Sowohl unsere Marktanalysen als auch mehrere Review-Artikel haben gezeigt, dass Komplikationsraten nach der Fünf- beziehungsweise der Acht-Jahreslinie exponenziell ansteigen. Aus diesem Grund war es uns wichtig, Studienergebnisse zum Patent-Implantatsystem über diese Langzeitachse hinaus vorweisen zu können. Am Ende des Tages definiert sich der Preis für ein Medizinprodukt nicht über dessen Herstellungskosten, sondern über seine vorhersagbaren, reproduzierbaren Langzeitresultate.
Was ist das Patent-System?
Das Patent-Implantatsystem wurde mit dem Ziel entwickelt, mechanische und biologische Komplikationen zu vermeiden. Um dies zu erreichen, haben wir uns für ein Soft-Tissue-Level-Design mit einem zementierten prothetischen Konzept entschieden. Die eingangs erwähnten Ergebnisse der Langzeitstudie geben dem Erfolg des Patent-Konzepts recht.
Ist Zirkonoxid besser als Titan?
Es gibt gute und schlechte Titansysteme, genauso wie es gute und schlechte Zirkonoxidsysteme gibt. Unabhängig vom Material ist doch die entscheidende Frage: Wie performt ein Implantatsystem langfristig – nach mehr als acht Jahren – im schwierigen Umfeld der Mundhöhle? Hier sehen Sie fundamentale Unterschiede. Die Medizin entwickelt sich ständig weiter, weshalb auch der Anspruch von Zahnärzten und Patienten an den Behandlungserfolg steigt. An diesen Erfolgserwartungen müssen sich heutige und künftige Implantatsysteme messen lassen.
Die Studie mit dem Titel „Two piece zir conia implants in the posterior mandible and maxilla: A cohort study with a follow up period of 9 years“ wurde in der Dezember Ausgabe von Clinical Oral Implants Research veröffentlicht. Alles über die wegweisende Langzeitstudie er fahren Sie auf der IDS am Patent Stand (D061) in Halle 10.1.
Dieses Interviews ist in der today zur IDS 2/2023 erschienen.
Quelle: Zircon Medical