Branchenmeldungen 17.01.2024

Let’s make it better: Digitalisierung in der Implantologie



Let’s make it better: Digitalisierung in der Implantologie

Foto: altitudevisual – stock.adobe.com/Generiert mit KI

Der Blick in die Fortbildungsangebote von Fachgesellschaften und Unternehmen zeigt es: Die Digitalisierung der Praxen und der berühmte „digitale Workflow“, der in den Anfängen nicht immer so flüssig strömte, wie sich die Nutzer dies gewünscht hätten, sind im zahnärztlichen Alltag angekommen. Damit öffnet sich die Chance auch für jene Kolleginnen und Kollegen, die selbst nicht oder wenig implantieren, sich dieses Therapiemittel weiter zu erschließen. Mit den Zutaten Intraoralscanner, DVT und Planungsprogramme lässt sich das eigene Beratungs- und Behandlungsspektrum sicher zum Vorteil der eigenen Patienten ausbauen.

Drei Trends werden diese Entwicklung fördern: In Zukunft wird es – erstens – kaum noch notwendig sein, teure Software für komplizierte Planungstools zu erwerben oder die Planung an das Zahntechnik-Labor abzugeben. Internetbasierte und kostengünstigere All-in-Planungssysteme werden Chirurgie und Prothetik besser miteinander verknüpfen. Künstliche Intelligenz wird helfen, die Daten wirksamer zu überlagern, Befunde zu erkennen und Lösungswege aufzuzeigen. Ergebnisse und die hierfür notwendigen Arbeitsschritte werden virtuell simuliert und erleichtern Beratung und Therapie.

Diese neuen Optionen geben uns – zweitens – die Möglichkeit, die Implantologie so weiterzuentwickeln, dass sie aus der Expertennische herauskommt. Die Implantation kann oder sollte zu einem Therapiemittel für viele Praxen werden, eben weil das digitale Instrumentarium es erlaubt, den chirurgischen Eingriff sicher zu gestalten. Dies wird vor allem unseren Kolleginnen entgegenkommen, die oft eher zurückhaltend und besonnener agieren als manche Kollegen. Die virtuelle Planung, die Beschäftigung mit der individuellen Situation unserer Patienten wird helfen, eigene Grenzen besser zu erkennen und die eigenen Fähigkeiten gezielter einzusetzen. Wobei am Ende dieses Prozesses nicht immer eine Implantation stehen muss.

Hinzu kommt drittens, dass wir den Austausch in unserer Community verbessern können. Virtuelle Planungen lassen sich auch über weite Distanzen austauschen und diskutieren. Es können Arbeitskreise entstehen, in denen Kollegen gemeinsam nach Lösungen suchen. Fachleute können und müssen natürlich weiterhin ihr Wissen zum Wohle der Patienten teilen. Sie bleiben wichtig, nicht jeder kann und muss alles können. Doch auf diesem neuen Weg der Zusammenarbeit lassen sich die Möglichkeiten und Vorteile einer Implantattherapie wirksamer nutzen.

Diese Überlegungen standen auch Pate bei der Programmgestaltung einer dreiteiligen Kursserie der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI) zum Thema Implantatprothetik, die im Oktober startet. Das „Start-up Implantatprothetik“ verknüpft Theorie mit praktischem Training und wird von vier der führenden Universitätskliniken im Bereich der Implantatprothetik gemeinsam getragen.

Dieser Beitrag ist im ZWP spezial erschienen.

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