Branchenmeldungen 21.06.2017
Österreich erhält „Facharzt für Kieferorthopädie“
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BMGF gibt den Anstoß zur universitären Weiterbildung.
Aus dem Bundesministerium für Gesundheit und Frauen (BMGF) kam der Anstoß an die Österreichische Zahnärztekammer für die Entwicklung eines Programmes zur „Weiterbildung zur Kieferorthopädin/zum Kieferorthopäden auf Basis der vorhandenen NEBEOP-Struktur“. Anders als in Deutschland soll die KFO-Weiterbildung nicht dual, sondern rein universitär – wie in den meisten europäischen Staaten – organisiert werden; dies durch eine dreijährige Weiterbildungsassistenz an einer Universitäts-Zahnklinik. Das effektive Ausbildungspensum für das gesamte dreijährige NEBEOP-Curriculum beträgt 180 ECTS-Punkte. Die curricularen Inhalte sollen sich, so der Vorschlag der österreichischen Universitäts-Zahnkliniken, in zwei Teile gliedern: 60 Prozent Praxis (Patientenbehandlung) – 108 ECTS-Punkte und 40 Prozent Theorie (je zur Hälfte Selbststudium bzw. organisierte Fortbildungen) – 72 ECTS-Punkte.
Der theoretische Teil wird beinhalten: Biologische und medizinische Grundlagen (19 ECTS-Punkte), Grundlagen der KFO (19 ECTS-Punkte), Generelle KFO-Themen (26 ECTS-Punkte), Interdisziplinäre Behandlungen (5 ECTS-Punkte), Risikominimierung im Rahmen der Behandlung (1 ECTS-Punkt), Rechtliche sowie wirtschaftliche, ergonomische und ethische Grundlagen (2 ECTS-Punkte).
Basis der Lerninhalte ist ein Beitrag im Journal of Orthodontics 2014: „The Erasmus programme for postgraduate education in orthodontics in Europe: an update of the guidelines.“ Übergangsregelungen für bisher aufgrund von Verbandsregulierungen getroffene und in Österreich geführte Zusatzbezeichnungen zur Schwerpunkttätigkeit KFO werden noch entschieden werden, ebenso, wie sie weiterhin geführt werden können.
Das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen erwartet von der Zahnärzteschaft bis zum 30. Juni dieses Jahres ein geschlossenes Programm für die universitäre Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Kieferorthopädie.