Branchenmeldungen 10.06.2013

Papaya statt Bohrer?

Papaya statt Bohrer?

Foto: © LanaK - Fotolia.com

Brasilianische Forscher testen derzeit eine neue Möglichkeit, Zähne von Karies zu befreien. Ein Gel aus Papain, einem Enzym aus der Papaya-Pflanze, soll Karies einfach "aufweichen", so dass er vom Zahn gelöst werden kann ohne dass ein Bohrer zum Einsatz kommt. Klingt viel versprechend, aber soll es wirklich so einfach sein?

Wenn Karies ein Loch im Zahn verursacht hat ist der Griff zum Bohrer Programm. Laut den Wissenschaftlern aus Brasilien greift der Zahnarzt der Zukunft zum Papaya-Gel. Der große Vorteil soll die schonende Beseitigung des betroffenen Zahnschmelzes sein. Kein Verlust von umliegender Zahnsubstanz wie beim Bohren und eine schmerzfreie Behandlung. Das Gel spaltet Proteine auf und zerlegt auf diese Art die kranke Substanz.

Aber kann ein solches Gel die kranke Substanz sicher von der gesunden unterscheiden? Welche Nebenwirkungen hat die Anwendungen für den gesunden Zahn? Und macht das Gel durch das Auflösen der Proteine im Zahnschmelz vielleicht sogar die gesunden Zähne anfälliger für Bakterien?

Fakt ist, dass Papain bereits in der Wundversorgung eingesetzt wird. Dort nutzt man den Wirkstoff, um totes Gewebe "wegfressen" zu lassen. Gesundes Gewebe schützt sich vor den Angriffen des Enzyms. Die Gewebezellen produzieren in diesem Fall Enzymhemmstoffe. Papain wird auch in der Küche eingesetzt, um Fleisch zart zu machen, oder beim Gerben von Leder.

Die Studie über das vielversprechende Gel läuft derzeit noch. Die Ergebnisse werden zeigen, ob eine Realisierung sinnvoll ist.

Quelle: dailymail.co.uk

Autor: Karola Richter
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