Branchenmeldungen 04.12.2015
Regenerative Therapien: Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet
Für sein innovatives Forschungsprojekt zu regenerativen Therapien in der Zahnerhaltung wurde ein wissenschaftlicher Mitarbeiter der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) mit zwei renommierten Forschungspreisen ausgezeichnet.
Regenerative Maßnahmen in der Zahnmedizin dienen vorwiegend dazu,
den eigenen Zahn so lange wie möglich zu erhalten. In diesem
Zusammenhang gewinnen endodontische Verfahren, die sich mit Struktur und
Erkrankungen des Zahninneren beschäftigen, in der Zahnerhaltung
zunehmend an Bedeutung. Mit diesem Themenfeld befasst sich auch Dr.
Matthias Widbiller, Assistenzarzt der Poliklinik für Zahnerhaltung und
Parodontologie des UKR, in der Forschungsgruppe um Professor Dr. Kerstin
Galler, Oberärztin der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie
des UKR. Die Ergebnisse seines aktuellen Forschungsprojekts könnten
Zahnärzten völlig neue Therapiemöglichkeiten eröffnen. Beispielsweise
könnte bei jungen Patienten mit abgestorbenem Zahnmark die Zahnwurzel
wieder zum Wachstum angeregt werden. Für seine Forschungsarbeit wurde
Dr. Widbiller im November 2015 mit dem mit 20.000 Euro dotierten
Forschungsförderpreis der Deutschen Gesellschaft für Restaurative und
Regenerative Zahnerhaltung (DGR²Z) sowie mit dem DENTSPLY Förderpreis
2015, der im Rahmen des Deutschen Zahnärztetages in Zusammenarbeit mit
der Bundeszahnärztekammer und der Deutschen Gesellschaft für Zahn-,
Mund- und Kieferheilkunde verliehen wird, ausgezeichnet.
Für sein Forschungsprojekt untersucht Dr. Widbiller, wie bioaktive
Proteine, die im Dentin enthalten sind, für regenerative Maßnahmen in
der Zahnmedizin eingesetzt werden können. Während der Zahnbildung werden Wachstumsfaktoren sowie andere bioaktive
Proteine von speziellen Zellen, den sogenannten Odontoblasten,
abgesondert und in das Dentin eingebettet. Dort liegen sie dann
zeitlebens in konservierter Form vor. Dr. Widbiller hat ein spezielles
Verfahren entwickelt, um diese bioaktiven Proteine aus dem Dentin
freizusetzen und zu isolieren. Im nächsten Schritt will der
Nachwuchsforscher nun mittels verschiedener Versuche eruieren, wie diese
Proteine das Zellverhalten beeinflussen, beispielsweise im Zuge
regenerativer endodontischer Verfahren oder bei Maßnahmen zum
Vitalerhalt des Zahnmarks, der sogenannten Pulpa – umgangssprachlich
auch oft als Zahnnerv bezeichnet. „Mit den durch die methodischen
Versuchsreihen gewonnenen Erkenntnissen können dann Verfahren entwickelt
werden, wie die aus dem Dentin isolierten Proteine und
Wachstumsfaktoren in der Patientenversorgung genutzt werden können“,
führt Dr. Widbiller aus.
Die mit dem Forschungsförderpreis der DGR²Z verbundene Fördersumme von
20.000 Euro ermöglicht es Dr. Widbiller Materialien und Reagenzien zu
finanzieren, die für die Experimente benötigt werden.
Quelle: Universitätsklinikum Regensburg