Branchenmeldungen 22.08.2016
Saarländer sind Zahnarztmuffel
Nur jeder dritte Rheinland-Pfälzer war 2014 einer Untersuchung der Barmer GEK zufolge beim Zahnarzt. Damit liegt das Land unter dem bundesweiten Schnitt. In einer anderen Kategorie ist Rheinland-Pfalz Spitzenreiter.
Die Menschen in Rheinland-Pfalz gehen im bundesweiten Vergleich seltener zum Zahnarzt als andere. 67,9 Prozent der Rheinland-Pfälzer hätten im Jahr 2014 einen Zahnarzt besucht, teilte die Barmer GEK in ihrer Untersuchung «Zahnreport» am Dienstag in Mainz mit. Das sei im Ländervergleich der viertletzte Platz.
Nach den Zahlen der Krankenkasse, der Dresdner Poliklinik für zahnärztliche Prothetik und der Gesellschaft Agenon liegt Rheinland-Pfalz weit unter dem Bundesdurchschnitt von 71,3 Prozent. Ganz vorn landet Sachsen mit 78,1 Prozent, Schlusslicht ist das Saarland mit 64,8 Prozent.
Auf dem viertletzten Platz findet sich Rheinland-Pfalz auch bei der Vorsorge: 48 Prozent nahmen 2014 eine entsprechende Leistung in Anspruch; der Durchschnitt liegt bundesweit bei 52,7 Prozent.
Innerhalb von Rheinland-Pfalz gibt es deutliche regionale Unterschiede. Rund 70 Prozent der Bewohner der Kreise Mainz-Bingen und Cochem-Zell besuchten einen Zahnarzt; in Pirmasens waren es hingegen nur 61,7 Prozent. Die Ursachen dafür seien nicht bekannt, doch könnte Faktoren wie Bildung und Einkommen eine Rolle spielen, erklärte die Krankenkasse.
Anzeichen dafür, dass sich der Behandlungsbedarf erhöht habe, gebe es trotz der geringen Vorsorge nicht, sagte Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer GEK. Das zeige die Zahl der Zahnfüllungen, die mit 25,1 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt liege. Bei den Kindern und Jugendlichen ist Rheinland-Pfalz demnach sogar Spitzenreiter: Nur 13,6 Prozent der Minderjährigen erhielten eine Zahnfüllung.
Für Zahnersatz zahlten die Rheinland-Pfälzer überdurchschnittlich viel. Der Eigenanteil lag mit rund 962 Euro leicht über dem Bundesschnitt von knapp 904 Euro. Die Versicherten entschieden sich häufiger für einen teureren Zahnersatz als die Regelversorgung, sagte Kleis.
Quelle: dpa