Branchenmeldungen 21.02.2011

Sparkurs verschlechtert die kieferorthopädische Versorgung

Sparkurs verschlechtert die kieferorthopädische Versorgung

Foto: © Shutterstock.com

"AOK ist keine Familienkasse mehr"

AOK-Versicherte müssen nach Ansicht der bayerischen Kieferorthopäden mit einer Verschlechterung der Qualität der kieferorthopädischen Versorgung (KFO-Versorgung) rechnen. Der Grund: Die AOK Bayern hat einen entsprechenden Qualitätsvertrag mit der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns (KZVB) gekündigt.

"Dieser Vertrag hat den AOK-Versicherten bisher deutliche Qualitätsverbesserungen bei der kieferorthopädischen Behandlung ohne Zuzahlung ermöglicht. Damit ist ab dem 1. Januar 2011 Schluss", erklärt Dr. Claus Durlak, Vorsitzender des Berufsverbandes der Kieferorthopäden in Bayern.

Wenn Patienten ab diesem Zeitpunkt kieferorthopädische Leistungen wünschen, die über die Grundversorgung hinausgehen - etwa Spezialbrackets - müssen sie privat zuzahlen. "Die AOK spart an der falschen Stelle, nämlich bei jungen Familien und sozial Schwachen, die sich keine hohen Zuzahlungen für eine Zahnspange leisten können. Sie gefährdet damit den selbst erhobenen Anspruch, eine Familienkasse zu sein" so Durlak.

Bisher scheut sich die AOK Bayern auch, ihren Versicherten die Wahrheit zu sagen. So hat sie noch am 25.Oktober in ganzseitigen Zeitungsanzeigen mit der "besseren kieferorthopädischen Behandlung" geworben, obwohl sie den Vertrag mit der KZVB bereits am 28. September gekündigt hatte.

Die bayerischen Kieferorthopäden appellieren an die AOK, die Kündigung des Qualitätsvertrages zurückzunehmen und ihren Versicherten auch künftig ein höheres Versorgungsniveau zu ermöglichen. "Noch ist genügend Zeit dafür", so Durlak.

Quelle: Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns (KZVB), 14.11.2010


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