Branchenmeldungen 07.01.2013
Studie begründet Abbruchquote bei Promotionsarbeiten
share
Eine neue Studie des HIS-Instituts für Hochschulforschung 
(HIS-HF) zeigt, dass mehr als 43 Prozent der befragten Promovierenden bereits über einen Abbruch nachgedacht haben. 
„Die Zweifel an der 
persönlichen Eignung für eine Promotion, eine zu hohe Arbeitsbelastung 
sowie mangelnde Betreuung werden von diesen Personen als Hauptgründe 
angeführt“, erläutert Projektleiter Kolja Briedis vom HIS-HF. Entscheidend für den erfolgreichen Abschluss der Promotion ist das Zeitbudget. Die Gedanken ans Aufhören mehren sich vor allem dann, wenn die Promovierenden weitere berufliche Aufgaben zu erfüllen haben und sich weniger stark auf die eigentliche Qualifikation konzentrieren können. Auch steigt die Zahl der Abbrüche mit der zunehmenden Dauer der Arbeit. Ein weiterer Grund spiegelt sich in der mangelnden Betreuung wieder. Jeweils rund ein Drittel der 
Befragten mit Abbruchgedanken äußert, dass der Grund dafür darin lag, 
dass sich das Promotionsthema nur schwer umsetzen lässt oder dass sie 
generell daran zweifeln, die Fragestellung bearbeiten zu können. Erst 
an siebenter Stelle benennen Promovierende Schwierigkeiten mit der 
Finanzierung als Auslöser für Abbruchgedanken.
Hintergrund
Für die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 
geförderte Studie wurden insgesamt 2.850 Doktorand(inn)en aus 
verschiedenen institutionellen Kontexten befragt. Hierzu gehören 
Doktorand(inn)en an Universitäten, Fachhochschulen, außeruniversitären 
Forschungseinrichtungen und in Stipendienprogrammen. Sowohl 
Promovierende auf Mitarbeiterstellen als auch Promovierende in 
strukturierten Programmen sowie jene ohne institutionelle Anbindung 
haben ihre Erfahrungen im Rahmen einer WiNbus Online-Befragung zum 
Ausdruck gebracht. WiNbus ist ein von HIS-HF mit Unterstützung durch das
 BMBF durchgeführtes Online-Panel für den wissenschaftlichen Nachwuchs. 
Regelmäßige Befragungen der Panelist(inn)en zu wissenschafts- und 
hochschulpolitisch relevanten Themen ermöglichen vertiefte Einblicke in 
die Situation der Nachwuchswissenschaftler(innen) in Deutschland. 
Weitere Informationen zu WiNbus finden Sie unter www.winbus.eu.
Quelle: HIS-Institut für Hochschulforschung