Branchenmeldungen 18.03.2016

Süß wird teuer



Süß wird teuer

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Finanzminister George Osborne hat die Einführung einer Steuer auf zuckerhaltige Softdrinks in Großbritannien für 2018 bekannt gegeben. Die zusätzlichen Einnahmen sollen in den Ausbau des Grundschulsports investiert werden. 

Die Steuer betrifft zunächst Softdrinks. Smoothies, Getränke auf Milchbasis und sehr kleine Produzenten von Limonaden sind vorerst ausgenommen. Die Regierung gewährt den betroffenen Unternehmen eine Schonfrist von zwei Jahren bis zum Inkrafttreten des Gesetzes. In dieser Zeit können sie ihre Produkte verbessern und den Zuckergehalt senken, denn die Steuer greift erst bei Getränken ab fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter.

Die Regierung erhofft sich durch die Maßnahme, Übergewicht, Diabetes und Karies in der Bevölkerung zu mindern. Starkoch Jamie Oliver, der sich seit Jahren für eine gesunde Ernährung insbesondere von Kindern einsetzt, zählt zu den prominenten Befürwortern der neuen Regelung. Die britische Food and Drink Federation befürchtet hingegen durch die staatliche Preisbildung der Softdrinks einen Arbeitsplatzabbau in der Branche.

Dass eine Strafsteuer auf als ungesund deklarierte Lebensmittel allein noch nicht das Ernährungsverhalten der Menschen verändert, zeigt ein Blick nach Dänemark. 2012 hatte die Regierung die im Jahr zuvor eingeführte Fett- und Zuckersteuer wieder abgeschafft. Viele Dänen hätten in Schleswig-Holstein eingekauft, um weiterhin Pizza, Schokolade und Butter zu einem günstigeren Preis zu konsumieren.

Quellen: channel4.com/spiegel.de

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