Branchenmeldungen 31.08.2022

Uni muss Zusagen für Zahnmedizin-Studienplätze zurücknehmen

Uni muss Zusagen für Zahnmedizin-Studienplätze zurücknehmen

Foto: Wayhome Studio – stock.adobe.com

Aufgrund einer fehlerhaften Überbuchung der vorhandenen Kapazität muss die Goethe-Universität Zusagen für zu viel erteilte Studienplätze für das Wintersemester 2022/23 zurücknehmen.

Bei der Zulassung zu den Studienplätzen für die Studiengänge der Medizin und der Zahnmedizin für das Wintersemester 2022/23 ist es zu einem durch die Goethe-Universität verursachten Übermittlungsfehler hinsichtlich der Meldung der Anzahl an Nachrückerplätzen an die Stiftung für Hochschulzulassung gekommen. Die Stiftung hat auf der Grundlage dieser fehlerhaften Meldung das Vergabeverfahren in die Wege geleitet, wodurch eine erheblich über der vorhandenen Kapazität liegende Anzahl von Studienplätzen vergeben wurde. Der Fehler wurde unmittelbar nach dem Start des Versandes der Zulassungen durch die Stiftung Hochschulzulassung bemerkt und an die Goethe-Universität zurückgemeldet. Die Goethe-Universität hat daraufhin einen Krisenstab eingerichtet und binnen 48 Stunden die Betroffenen, die wegen Überschreitens der vorhandenen Kapazität keinen Studienplatz erhalten können, über die fehlerhafte Zusage per Rücknahmebescheid informiert.

Leider ist es nicht möglich, Einschreibungen in die Studienfächer Medizin und Zahnmedizin oberhalb der vorhandenen Kapazitäten vorzunehmen, da ein ordnungsgemäßes Studium unter diesen Bedingungen für alle unmöglich wäre.

„Die Goethe-Universität zeigt sich von dem Vorfall sehr betroffen und wird alles in ihrer Macht Stehende tun, um den Betroffenen unterstützend zur Seite zu stehen. Die Analyse des Vorgangs läuft, entsprechende Anpassungen der internen Abläufe werden auf der Grundlage des Ergebnisses vorgenommen“, sagte Universitätskanzler Dr. Albrecht Fester.

Quelle: Goethe Universität Frankfurt am Main

UPDATE ++ 2. September ++ 

Fast 300 angehende Medizin- und Zahnmedizinstudierende, die für das kommende Wintersemester an der Goethe-Universität in Frankfurt/Main zunächst eine Studienplatz-Zusage, dann aber eine Absage bekommen hatten, können auf eine Lösung hoffen. In einer E-Mail des hessischen Wissenschaftsministeriums an die Ministerien der anderen Länder, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, wird ein möglicher Weg skizziert. Die Betroffenen könnten demnach möglicherweise doch noch als Nachrücker im anstehenden Wintersemester ihr Studium aufnehmen. Beschlossen ist aber noch nichts. Es handelt sich zunächst um einen Vorschlag. In der E-Mail werden die Länder darum gebeten, ihn zu unterstützen.

Die Idee ist, das übliche, automatisierte Nachrückverfahren an den Hochschulen zunächst auszusetzen. Die Hochschulen sollen ihre Nachrückerplätze im Bereich Humanmedizin an die Stiftung für Hochschulzulassung melden, die für die Vergabe der Plätze bundesweit zuständig ist. Sobald ein Überblick über die genaue Zahl verfügbarer Plätze besteht, könnten freie Nachrückerplätze an die Betroffenen vergeben werden. Nicht klar ist damit, an welcher Universität sie einen Platz bekommen würden. Für den Bereich Zahnmedizin habe die Goethe-Universität zugesichert, «das Problem eigenständig zu lösen und einen ersten Lösungsbeitrag zu leisten», heißt es in dem Schreiben.

Die Universität hatte durch einen Übermittlungsfehler zu viele Plätze an die Stiftung gemeldet. Die Folge: 251 Bewerber für Medizin und 31 Bewerber für Zahnmedizin konnten sich zunächst über eine Studienplatzzusage freuen und waren bitter enttäuscht, als diese wieder zurückgenommen wurde.

Laut Statistischem Bundesamt nahmen im vergangenen Wintersemester rund 10.000 Menschen ein Medizin- und etwa 1.500 ein Zahnmedizinstudium auf. Beide Studiengänge sind sehr begehrt. Es gibt hohe Zugangsvoraussetzungen.

Quelle: dpa

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