Branchenmeldungen 21.02.2011
Uni-Streit Häupl: „Unis wie bei Harry Potter“
Wiens Bürgermeister Michael Häupl rechnet mit den Unis ab – über Studiengebühren könne man mit der SPÖ allerdings nicht reden.
Letzte Woche startete die SPÖ ihren Bildungsschwerpunkt: Bei einer Klubklausur am Wiener Kahlenberg bereiteten die Roten den großen Schulgipfel im Spätherbst vor. Inhalt: mehr neue Mittel- und Ganztagsschulen sowie eine Offensive für die Universitäten. Hauptredner: Wiens Bürgermeister Michael Häupl. Der ließ schon erkennen, wohin der Hase läuft: Hart wie nie rechnete der SPÖ-Bürgermeister im Wiener "Zigarrenklub" mit den Universitäten, also mit ÖVP-Wissenschaftsministerin Beatrix Karl, ab:
● Kürzungen "Katastrophe": Die Kürzungspläne von Karl seien eine "Katastrophe", so Häupl: "Da wird von der Einschränkung des Hochschulzugangs, des Lehrbetriebs und über Schließungen von Unis gesprochen. Dabei ist das internationale Abschneiden unserer Unis schon jetzt eine Katastrophe." Und dann vergleicht Häupl die Universität Wien mit der Zauberschule Hogwarts aus den Büchern von Joanne K. Rowling. Und die wurde ja bekanntlich im 9. Jahrhundert errichtet. Häupl: "Schauen Sie einmal auf die Chemie an der Haupt-Uni – da schaut’s aus wie bei Harry Potter!"
● Studiengebühren zu "emotional“: Dann nimmt er die Unis von Oxford und Cambridge als Vorbild – hält aber gleichzeitig Studiengebühren in Österreich für nicht möglich. Und zwar wegen der Haltung in der SPÖ: "Leider ist das Thema sehr emotional. Viele glauben, das wäre ein Verrat an Bruno Kreisky, der seinerzeit Studiengebühren abgeschafft hat."
● Karls "taube Ohren“: Aus Wien will Häupl jedenfalls eine "Stadt des Wissens“ machen und schlägt Karl ein "Haus des Lichts“ vor: "Hier soll Grundlagenforschung in Quantenphysik und Lasertechnik betrieben werden. Wien würde bei der Finanzierung helfen – leider bin ich auf taube Ohren gestoßen", attackiert er Karl direkt.
Quelle: oe24.at, 14.09.2010