Branchenmeldungen 28.02.2023

Vollkeramische Abutmentkronen dank anguliertem Schraubenkanal

Vollkeramische Abutmentkronen dank anguliertem Schraubenkanal

Foto: BEGO

Die implantatprothetische Kronen- und Brücken-Welt ist in zwei Lager gespalten. Verschraubte Versorgung oder zementierte bzw. adhäsiv befestigte Lösungen stehen zur Auswahl. Während die verschraubten Lösungen in den späten 1990er-Jahren fast vollständig aus den Therapiekonzepten verschwunden sind, haben Themen wie Micro Gap und zementinduzierte Periimplantitis dazu geführt, dass die Verschraubung eine deutliche Renaissance erfährt.

Heute werden in Deutschland mit steigender Tendenz über zehn Prozent der Kronen- und Brückenversorgungen auf Implantaten wieder einteilig verschraubt. Behandler, welche diese Behandlungskonzepte bevorzugen, führen als Vorteile das einfache klinische Handling der einteiligen Restaurationen sowie die technisch nicht mögliche Mukositis oder Periimplantitis an, die durch im Sulkus verbleibende Adhäsiv- oder Zementreste verursacht werden. Soweit die Theorie der Vorteile, denn das Therapiekonzept der direkt verschraubten Kronen und Brücken auf Implantaten erfordert eine präzise Planung der Implantatposition und Prothetik, da bei diesem Konstruktionsprinzip immer der Schraubenkanal für die Prothetik-Schraube okklusal/inzisal aus der Restoration austritt.

Suboptimal platzierte Implantate führen in diesen Fällen zu einer Verschlechterung der Ästhetik und/oder Funktion der Restauration. Weiterführend kann die mechanische Belastbarkeit der Versorgung reduziert sein, dadurch können Probleme, wie z. B. Keramikfrakturen (Chipping), vermehrt auftreten. Ist die Forderung nach einer prothetisch optimalen Implantatposition chirurgisch im Seitenzahnbereich noch mit akzeptablem Aufwand möglich, ist eine direkt verschraubte Versorgung der Oberkieferfront aufgrund der Morphologie des Knochens so gut wie unmöglich. Somit wird das Behandlungskonzept häufig für den Seitenzahnbereich als direkt verschraubte Suprakonstruktion ausgeführt, aber im Frontzahnbereich jedoch mit einer zweiteiligen Lösung aus Abutment plus adhäsiv befestigte Vollkeramikkrone mangels Alternative gearbeitet.

Implantatsystem für direkt verschraubten einteilige Abutmentkronen

BEGO Implants System hat im Semados System nun eine Lösung für dieses Problem. Mit der Analyse des Problems ergab sich die Erkenntnis, dass weniger die Implantatposition, sondern die Austrittstelle des Schraubenkanals die Ursache für die Einschränkung ist. Die neu entwickelte PS CAD/CAM Titanbasis für individuell gefräste Vollkeramikkronen und -abutments bietet dem Techniker die Option, den Schraubenkanal bis zu 25 Grad zur eigentlichen Implantatachse nach Bedarf abzuwinkeln. Hierdurch kann bei Oberkiefer-Frontzähnen die Öffnung des Schaubenkanals von der Vestibulärfläche nach palatinal verlegt werden, obwohl die Implantatachse dies so nicht unterstützt. Im Seitenzahnbereich kann die Öffnung des Schraubenkanals aus funktionell ungünstigen Bereichen der Kaufläche in unkritische Regionen verlagert werden, und so können Probleme mit der keramischen Restauration umgangen werden. Zahntechnisch stellt die neue Lösung keine besonderen Anforderungen, da für die bekannten CAD-Softwaresysteme entsprechende Materialbibliotheken von BEGO kostenlos zu Verfügung gestellt werden. Mit der neuen Titanklebebasis PS CAD/CAM kann im Semados Implantatsystem nun der Wunsch nach direkt verschraubten einteiligen Abutmentkronen in allen Indikationen und Kieferregionen ohne Einschränkungen umgesetzt und somit eine zementinduzierte Periimplantitis oder Mukositis prinzipiell vermieden werden.

Dieser Artikel ist im IJ Implantologie Journal 3/2023 erschienen.

Quelle: Redaktion

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