Branchenmeldungen 27.03.2014

„Weniger ist Mehr“ – 6. Swiss Biomaterial Days

Dem Oxymoron „Weniger ist Mehr“ sind die 6. Swiss Biomaterial Days auf der Spur. Der internationale Kongress setzt seinen Schwerpunkt auf minimalinvasive Behandlungskonzepte. Prof. Dr. Walter Lückerath von der Universität Bonn, der den wissenschaftlichen Vorsitz der Tagung inne hat, stellte sich im Interview den Fragen der Dental Tribune.

Zukunftsorientierte minimalinvasive Konzepte werden auf dem am 9. und 10. Mai 2014 stattfindenden 6. Swiss Biomaterials Days in Luzern Thema sein. Interessenten aus ganz Europa erwartet ein komplexes wissenschaftliches Programm mit erstklassigen Spezialisten.

Dental Tribune: Herr Prof. Lückerath, die 6. Swiss Biomaterial Days haben den Anspruch, sich von anderen Veranstaltungen abzuheben. Sie haben ein bemerkenswertes Referententeam zusammengestellt, in dem sowohl Experten aus dem universitären Bereich als auch Praktiker vertreten sind. Worauf dürfen sich die Teilnehmer in diesem Jahr freuen?

Prof. Dr. Walter Lückerath: Die Veranstaltung wartet mit vielen anwenderrelevanten Herangehensweisen auf, wie Gewebe im dentalen Bereich regeneriert werden kann. Hierbei wird nicht nur Wert auf die Knochenbildung gelegt, sondern auch die Regeneration des Weichgewebes ist wichtig im Hinblick auf guten Langzeiterfolge und eine ansprechende Ästhetik.

„Less is more“. Das Bestreben, weniger invasive Maßnahmen durchzuführen, liegt ganz im Interesse des Patienten. Welche minimalinvasiven Behandlungskonzepte werden auf der Tagung vorgestellt?

Minimalinvasive Methoden haben zum Ziel möglichst viel „Biologie“ intakt zu lassen, sprich die für die Regeneration zentral wichtige Blutversorgung möglichst nicht zu unterbinden. Sie sollen bei allen Behandlungskonzepten eine Rolle spielen. Es werden Aufbaumethoden mittels Untertunnelung des Periosts vorgestellt, mittels Vortrag aber auch als Workshop. Aber ein minimalinvasives Vorgehen findet auch Eingang in die Ridge Preservation, bei welcher es das Ziel ist, möglichst viel rote Ästhetik zu erhalten.

Modifikationen aktueller chirurgischer und klinischer Vorgehensweisen zur Erhaltung des Kieferkamms werden vorgestellt. In welche Richtung gehen die Veränderungen und welche Vorteile bringen diese für den Patienten?

Der Erhalt des Kieferkamms nach Zahnextraktion wird immer noch stiefmütterlich behandelt. Der Trend muss in Richtung sofortiger Wundversorgung des Defekts mittels einem Knochenaufbaumaterial oder – wo möglich – in Richtung Sofortimplantation gehen. Am Kongress werden drei verschiedene Vorgehensweisen dargestellt.

Die Verwendung von Biomaterialien wird von den Patienten immer mehr gefordert. Wie definieren Sie den Begriff „Biomaterials“?

Als Biomaterial werden synthetische oder nicht lebende natürliche Implantatwerkstoffe bezeichnet. Optimal vertragen sich Implantatwerkstoffe mit dem umliegenden Gewebe reaktionslos, was man Biokompatibilität nennt. Im Bereich der Geweberegeneration erwartet man vom Biomaterial mehr, nämlich dass dieses die Regeneration durch eine Platzhalter- aber auch einer Leitschienenfunktion unterstützt. Man spricht im Bereich des Knochens dann von Osteokonduktivität.

Das Ziel der Ridge Preservation ist die Erhaltung des Knochenvolumens. Welche Materialien haben sich hier bewährt und welche Vorteile bietet diese Methode gegenüber anderen Vorgehensweisen zur Zahnentfernung?

Wichtig ist eine erste Unterscheidung zwischen Knochenvolumenerhalt oder -aufbau. Primäres Ziel ist es wirklich, den bestehenden Knochen nicht auch noch zu verlieren. Das dieses mit in situ-aushärtenden synthetischen Knochenersatzmaterialien einfach machbar ist, wird sowohl im Vortrag von Prof. Dr. Engelke aber auch beim von mir vorgestellten Bonner  Konzept in optimaler Weise dargestellt.

Wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen und den 6. Swiss Biomaterial Days nur das Beste.

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www.swiss-biomaterial-days.info

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