Branchenmeldungen 15.09.2016

Zahnärzte verschreiben ihren Patienten zu oft Antibiotika



Zahnärzte verschreiben ihren Patienten zu oft Antibiotika

Foto: © Alexander Raths – fotolia.com

Um gegen Entzündungen im Zahn oder Kiefer vorzugehen, sind Antibiotika ein weitverbreitetes Mittel. Dass durch die Verschreibung von Antibiotika aber auch die Zahl der resistenten Keime steigt, ist ebenso bekannt. Dennoch werden knapp zehn Prozent der Antibiotika-Rezepte in Großbritannien von Zahnärzten ausgestellt. Wie dieser Prozentsatz reduziert werden kann, haben jetzt schottische Forscher herausgefunden.

Die meisten Antibiotika werden in der Regel unnötig verschrieben. Um die Zahl der Rezepte zu reduzieren, wurden für die Studie 795 Zahnarztpraxen und über 2.500 Zahnärzte, die regelmäßig Antibiotika verschreiben, untersucht. In einem Zeitraum von zwölf Monaten wurden die Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe erhielt keinerlei Feedback über ihre Antibiotika-Vergabe, die zweite bekam ein regelmäßiges Feedback und die dritte erhielt ihr Feedback mit Verbesserungsvorschlägen, wie die Antibiotika-Gabe reduziert werden kann.

Die Daten bezogen die Forscher des Dundee Dental Education Centre vom National Health Service (NHS) in Schottland, ihre Ergebnisse veröffentlichten sie kürzlich unter dem Titel „An Audit and Feedback Intervention for Reducing Antibiotic Prescribing in General Dental Practice: The RAPiD Cluster Randomised Controlled Trial“ im PLOS Medicine Journal. Die Studie zeigt, dass die Antibiotika-Vergabe in den beiden Gruppen, die ein Feedback erhielten, signifikant reduziert werden konnte. So verschrieb die zweite Gruppe 5,7 Prozent weniger Antibiotika und die dritte Gruppe 6,1 Prozent weniger.

Die schottischen Wissenschaftler bewiesen damit, dass es Wege und Möglichkeiten gibt, das Verschreiben von Antibiotika zu verringern und somit das Entstehen antibiotikaresistenter Keime einzudämmen.

Quelle: plos.org

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