Branchenmeldungen 14.04.2016

Zahnvorsorge ist Vorbild

Zahnvorsorge ist Vorbild

Foto: © Photographee.eu – Fotolia.com

Gesundheitsförderung in Kitas und Schulen

„Die zahnmedizinische Gruppenprophylaxe hat Modellcharakter. Sie kann als Vorbild für weitere gesundheitsfördernde Maßnahmen im Rahmen des neuen Präventionsgesetzes dienen“, sagte Sanitätsrat Dr. Helmut Stein anlässlich des Gesundheitskongresses „SALUT! DaSein gestalten.“ Der Vorsitzende der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV) Rheinland-Pfalz und der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege (LAGZ) Rheinland-Pfalz sprach am Donnerstag in Saarbrücken über die Erfolgsfaktoren der Programme zur Zahnvorsorge in Krabbelgruppen, Kindertagesstätten und Schulen.

„Eine erfolgreiche Prävention fördert eigenverantwortliches Verhalten von frühester Kindheit an und stärkt Kinder in ihren Lebenskompetenzen“, betonte Stein. Nach diesem Grundsatz engagieren sich Zahnärzte gemeinsam mit Eltern, Erzieherinnen und Lehrern für die Zahngesundheit der Kinder. In Krabbelgruppen, Kitas und Schulen vermitteln sie Kindern spielerisch und altersgerecht Fertigkeiten zur Zahnpflege und Wissen für eine gesunde Ernährung. Dies geschieht mit dem Ziel, Kinder in ihrer Selbstverantwortung zu stärken und an ein zahnbewusstes Verhalten heranzuführen. Dass sich diese frühe und kontinuierliche Vorsorge auszahlt, zeigen Untersuchungen: Heute haben 12-Jährige im Schnitt weniger als einen geschädigten Zahn. In den 70er Jahren waren dies noch sieben Zähne.

Erfolgreiche Prävention beruht laut Stein auf vielfältigen Faktoren. „Es braucht zum einen ein klares, fachlich schlüssiges und auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Konzept, das konsequent in die Lebenswelten der Kinder integriert wird“, erklärte der KZV-Vorsitzende. Zum anderen sei es entscheidend, dass sich verlässliche kooperative Strukturen in den Regionen etablieren, die die Akteure vor Ort mit klarer Aufgabenteilung einbinden. „Jeder Partner sollte das machen, was er am besten kann“, meinte Stein. In der rheinland-pfälzischen Gruppenprophylaxe zum Beispiel kooperieren die zahnärztlichen Organisationen, die gesetzlichen Krankenkassen und der Öffentliche Gesundheitsdienst mit Unterstützung der Landesregierung unter dem Dach der LAGZ.

Für eine gelingende Gesundheitsförderung in den kindlichen Lebenswelten sieht er auch den Gesetzgeber in der Pflicht. Die Politik müsse den Partnern vor Ort genügend Spielraum lassen, um regionale Besonderheiten berücksichtigen zu können. Stein: „Die zahnmedizinische Gruppenprophylaxe belegt, dass sich nachhaltig gesundheitsfördernde Strukturen in den konkreten Lebenswelten entwickeln müssen. Sie dürfen weder allein von oben vorgegeben noch am grünen Tisch entschieden werden.“ Vielmehr komme es darauf an, dass die Politik und die Handelnden eng zusammenarbeiten.

Stein plädierte zudem dafür, den mit der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe eingeschlagenen Weg kontinuierlich weiterzugehen. „Sie ist eine Investition in die Zukunft und leistet einen unersetzlichen Beitrag für die Zahn- und die Allgemeingesundheit.“ Vorsorge bedeute nicht nur ein Plus an Lebensqualität. „Sie minimiert die Folgekosten für die Solidargemeinschaft und den Einzelnen.“

Hintergrund: Bundestag und Bundesrat haben im Juli 2015 ein Präventionsgesetz verabschiedet. Im Kern geht es darum, Menschen zu einer gesünderen Lebensweise anzuleiten, um Krankheiten zu vermeiden. Dafür sollen sie in ihrem Lebensumfeld –  in der Kita, der Schule, am Arbeitsplatz und im Pflegeheim – unterstützt werden, gesundheitsfördernde Lebensweisen zu entwickeln und im Alltag umzusetzen. Damit knüpft das Präventionsgesetz an die Vorgehensweise der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe nach § 21 SGB V an.

Quelle: KZV Rheinland-Pfalz

Die beliebteste Zahnbürstenfarbe ist ...
Mehr News aus Branchenmeldungen

ePaper