Wissenschaft und Forschung 24.06.2015
3-D-Druck-Fortschritt eröffnet Anwendung in regenerativer Medizin
Für eine neue internationale Studie zur Wiederherstellung von Knorpel untersuchten Forscher der Technischen Universität München (TUM) eine neue Kombination von Mikrofasergerüsten aus dem 3-D-Drucker und Hydrogelen. In solchen sogenannten „scaffolds“ können menschliche Knorpelzellen wachsen, sodass neues Knorpelgewebe entsteht. Die für die Forschungs arbeiten analysierten Materialkombinationen zeigten eine zu Kniegelenkknorpelgewebe vergleichbare Elastizität und Steifigkeit.
Zudem unterstützten sie das Wachstum und die Vernetzung menschlicher Gewebezellen. Die Wissenschaftler der TUM erwarten, dass sich dieser neue Ansatz auf andere Forschungsfelder im Bereich Soft-Tissue Engineering auswirken wird, beispielsweise auf die Rekonstruktion von Brust- und die Herstellung von Herzgewebe. Das sogenannte Electrospinning Writing ermöglicht die Herstellung von Strukturen, die genügend Raum für Zellwachstum bieten, aber auch die benötigte mechanische Steifigkeit gewährleisten. Die mithilfe von Electrospinning Writing hergestellten Gerüstfasern sind gegenüber herkömmlicher Methoden 20-mal dünner. Die Ergebnisse wurden nun in der Zeitschrift Nature Communications veröffentlicht. „Melt Electrospinning Writing bietet mehr Freiheit bei der Gestaltung von Gerüsten und begünstigt so die Heilung und das Wachstum von neuem Gewebe“, erklärt Prof. Dietmar W. Hutmacher, einer der Haupt autoren der Veröffentlichung. An der Arbeit waren Forscher aus Australien, Deutschland, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich beteiligt.
Quelle: Technische Universität München