Wissenschaft und Forschung 18.02.2025

Cannabiskonsum als Risikofaktor für Karies und Zahnverlust



Cannabiskonsum als Risikofaktor für Karies und Zahnverlust

Foto: Shamanska Kate – stock.adobe.com

Studie untersucht regelmäßigen Cannabiskonsum als Gefahr für die Mundgesundheit

Ein kürzlich veröffentlichter Forschungsbericht der University at Buffalo, basierend auf Daten der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES), belegt einen deutlichen Zusammenhang zwischen häufigem Freizeitkonsum von Cannabis und einer schlechteren Mundgesundheit. Die Studie, die im Journal of the American Dental Association erschienen ist, zeigt, dass regelmäßige Cannabisnutzer ein signifikant höheres Risiko für unbehandelte Karies und Zahnverlust haben.

Die Querschnittsanalyse der NHANES-Daten aus den Jahren 2015 bis 2018 umfasst 5.656 Erwachsene im Alter von 18 bis 59 Jahren. Personen, die angaben, mindestens einmal pro Monat Cannabis zu konsumieren, wiesen eine um 17 % erhöhte Wahrscheinlichkeit für unbehandelte koronale Karies (95 %-Konfidenzintervall [KI]: 1,02-1,35), eine um 55 % erhöhte Wahrscheinlichkeit für unbehandelte Wurzelkaries (95 %-KI: 1,21-1,99) und ein um 41 % höheres Risiko für schweren Zahnverlust (95 %-KI: 1,00-1,99) auf. Diese Zusammenhänge blieben auch nach Kontrolle wichtiger Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Bildungsniveau, Einkommensverhältnis und Alkoholkonsum bestehen.

Warum verursacht Cannabis Zahnprobleme?

Laut Studienautorin Dr. Ellyce Clonan ist einer der Hauptgründe für die negativen Auswirkungen auf die Zahngesundheit die Mundtrockenheit, die durch das Rauchen von Cannabis entsteht. Speichel spielt eine entscheidende Rolle im Schutz der Zähne, da er die Zähne von Speiseresten reinigt und die Säure neutralisiert. Zudem neigen Cannabisnutzer während des Rausches dazu, vermehrt zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke zu konsumieren, was das Kariesrisiko weiter erhöht. Eine vernachlässigte Mundhygiene kann diesen Effekt zusätzlich verstärken.

Welche Rolle spielt der Zahnarzt?

Mit der wachsenden gesellschaftlichen Akzeptanz und Legalisierung von Cannabis ist davon auszugehen, dass Zahnärzte in ihrer Praxis zunehmend auf Patienten treffen, die regelmäßig Cannabis konsumieren. Dr. Clonan empfiehlt, dieses Thema in der Anamnese offen und ohne Vorurteile anzusprechen, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und Präventionsmaßnahmen einzuleiten.

Quellen: University of Buffalo; DOI https://doi.org/10.1016/j.adaj.2024.10.005

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