Wissenschaft und Forschung 16.02.2024
Mundbakterien entscheidend für Überlebensrate bei Lungenfibrose
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Eine neue Studie, die von Forschern der University of Michigan und der University of Virginia geleitet wurde, wirft ein neues Licht auf die idiopathische Lungenfibrose (IPF) und hebt die potenziell entscheidende Rolle des oralen Mikrobioms hervor. Die CleanUP-IPF-Studie, veröffentlicht im American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine, untersucht den Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein bestimmter Bakterien im Mund und dem Verlauf der IPF.
Die Forscher sammelten Wangenschleimhautabstriche und andere Proben von IPF-Patienten, um Veränderungen in den bakteriellen Populationen zu untersuchen. Die überraschende Entdeckung war, dass das Überwiegen der bakteriellen Spezies Streptococcus mitis bei nicht mit Antibiotika behandelten IPF-Patienten mit einer verbesserten Lungenfunktion und einer weniger schweren Krankheitsprogression in Verbindung stand.
Im Gegensatz zu bisherigen Erkenntnissen, die auf eine vielfältigere Bakterienzusammensetzung als Zeichen für bessere Gesundheit hinweisen, betont O'Dwyer, dass Streptococcus mitis im Mund als Schutzbarriere gegen bakterielle Bedrohungen fungiert.
Die schützende Beziehung zwischen Streptococcus mitis und IPF wurde nicht bei Patienten nachgewiesen, die Antibiotika erhielten. Die Studie markiert einen wichtigen Fortschritt im Verständnis der komplexen Wechselwirkungen zwischen dem oralen Mikrobiom und IPF. Zukünftige Forschungsbemühungen werden sich darauf konzentrieren, die spezifischen bakteriellen Populationen genauer zu identifizieren und ihre Auswirkungen auf die Krankheitsentwicklung zu klären.
Quelle: University of Michigan