Wissenschaft und Forschung 29.02.2024
Mundgeruch: Wechselwirkung von Bakterien als Schlüsselursache
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Eine aktuelle Studie von Forschern der Universität Osaka gibt Aufschluss darüber, wie die Zusammenarbeit bestimmter Mundbakterien zu Mundgeruch führen kann. Veröffentlicht in mSystems, fokussierte die Studie auf Methylmercaptan (CH3SH), eine der Hauptverbindungen, die für den unangenehmen Atem verantwortlich sind und von Bakterien in der Mundhöhle produziert werden.
Das Forscherteam unter der Leitung von Takeshi Hara entwickelte ein großvolumiges anaerobes Co-Kultursystem, um realitätsnah die Interaktionen zwischen verschiedenen Mundbakterien zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigten, dass Fusobacterium nucleatum in Reaktion auf Streptococcus gordonii große Mengen CH3SH produziert. Durch den Einsatz von stabilen Isotopen-Verfolgern und detaillierten Genexpressionsanalysen konnten die Wissenschaftler den Mechanismus aufklären: S. gordonii gibt Ornithin frei, das wiederum F. nucleatum dazu anregt, verstärkt Polyamin zu produzieren. Dieser Prozess aktiviert den Methionin-Salvage-Weg von F. nucleatum, was zu einer erhöhten CH3SH-Produktion führt.
Die Ergebnisse legen nahe, dass die Interaktion zwischen S. gordonii und F. nucleatum für Mundgeruch verantwortlich ist. Diese Erkenntnisse könnten nicht nur das Verständnis von Mundgeruch vertiefen, sondern auch den Weg für die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden und Präventionsstrategien ebnen. Die frühzeitige Behandlung von Mundgeruch ist von besonderer Bedeutung, da dieser oft mit Parodontalerkrankungen in Verbindung steht. Die Forschung könnte somit nicht nur die Mundgesundheit fördern, sondern auch innovative Ansätze für die frühzeitige Intervention und Prävention schwerwiegenderer Schäden aufzeigen.
Quelle: Osaka University