Wissenschaft und Forschung 08.09.2020

Mundgesundheit von Kindern mit Downsyndrom besonders gefährdet



Mundgesundheit von Kindern mit Downsyndrom besonders gefährdet

Menschen mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen benötigen besondere Zuwendungen – ihre Mundgesundheit sollte das ebenso einschließen. Das zeigt auch eine Studie aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), die sich Kindern mit Downsyndrom widmete.

Trisomie 21, wie das Down-Syndrom aufgrund der besonderen Genvariante von Chromosom 21 auch genannt wird, bringt für Betroffene vielfältige physische Besonderheiten und häufig gesundheitliche Problematiken mit sich. Neben Herzfehlern und Störungen im Verdauungstrakt zeigen sich auch Modifikationen in der Zahnentwicklung. Menschen mit Downsyndrom besitzen in der Regel kleinere Zähne und eine höhere Wahrscheinlichkeit fehlender Zähne, was Probleme beim Beißen/Kauen mit sich bringen sowie ein höheres Risiko für Zahnfleischerkrankungen kann.

Welche Ausmaße dies bereits im Kindesalter haben kann, verdeutlicht die Untersuchung eines Forscherteams der Mohammed Bin Rashid University Of Medicine and Health Sciences in Dubai, VAE. Hiernach war der Anteil geschädigter Zähne bei Kindern mit Trisomie 21 um 65 Prozent höher als bei gesunden Kindern. In der Gruppe beeinträchtigter Kinder ermittelten die Forscher einen DMF-Index von 3,32 – in der Vergleichsgruppe lag dieser „nur“ bei 2,16. Darüber hinaus lagen bei einem Drittel der Kinder mit Downsyndrom Zahnerosionen vor, bei zwölf Prozent waren diese schwerwiegend. Unter den gesunden Kindern wurden Zahnerosionen bei ca. 15 Prozent festgestellt, lediglich bei vier Prozent waren diese stark ausgeprägt.

Die Autoren gehen von mangelndem Bewusstsein der Eltern und/oder Überforderung aufgrund der Vielzahl an Gesundheitsproblemen der Kinder aus. Sie weisen in ihrer im Journal of International Society of Preventive and Community Dentistry veröffentlichten Studie auf die Dringlichkeit entsprechender Aufklärungs- und Präventivprogramme sowie die Notwendigkeit speziell auf die Bedürfnisse beeinträchtigter Menschen ausgebildeter Zahnärzte hin.

Foto Teaserbild: denys_kuvaiev – stock.adobe.com

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