Wissenschaft und Forschung 10.02.2023
Kieferchirurgie: Behandlung von obstruktiver Schlafapnoe
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Obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist eine Erkrankung, bei der die Atemwege während des Schlafs blockiert sind. Es kann zu mehrfachem Auftreten von flacher Atmung (Hypopnoe) oder einer vorübergehenden Atempause (Apnoe) während des Schlafs kommen. Unbehandelt kann es bei Patienten mit OSA zu einer verminderten Lebensqualität und Gesundheitsprobleme kommen.
Das Forschungsteam der Oral and Maxillofacial Surgery (OMFS) der Fakultät für Zahnmedizin der Universität Hongkong (HKU) führte kürzlich eine Pilotstudie durch, um zu messen, ob eine neu konzipierte Kieferchirurgietechnik zur Verbesserung der mittelschweren bis schweren OSA beitragen könnte. Die jetzt im International Journal of Oral and Maxillofacial Surgery veröffentlichten Ergebnisse weisen darauf hin, dass diese Operation Symptome einer Schlafapnoe deutlich lindert.
Zu den Ergebnissen
Alle an der Studie beteiligten Patienten mit mittelschwerer bis schwerer OSA zeigten nach der Operation eine Verringerung der nächtlichen Atemstörungen um 50 % oder mehr. 58 % der Patienten wurden als geheilt angesehen und zeigten keine Anzeichen von Schlafapnoe. Die Kieferoperationstechnik beinhaltet eine mehrsegmentige Osteotomie (Schneiden und Umformen von Knochen) des Unterkiefers, die als segmentale Unterkieferverlagerung (SMA) bezeichnet wird. Es ist eine Kombination aus einem Eingriff zum Aufrichten des vorderen Kiefersegments, um Platz zu schaffen, und einem Eingriff zum Vorschieben des gesamten Unterkiefers.
Eine solcher Eingriff wird durchgeführt, um eine deutliche Erweiterung der skelettalen Atemwege am Zungengrund sowie eine ansprechende Gesichtsästhetik und ein funktionelles Ergebnis beim Biss zu erreichen.
Die Studie ergab, dass die Operation dazu beitrug, den präoperativen Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) innerhalb eines Jahres nach der Operation von 42,4 Ereignissen pro Stunde auf durchschnittlich neun Ereignisse pro Stunde zu verbessern. Im Durchschnitt wurde auch festgestellt, dass sich das Atemwegsvolumen nach der Operation um das 2,8-Fache erhöht hat, wodurch die Patienten besser atmen konnten. Diese Zahlen blieben während der Studiendauer konstant.
Quelle: The University of Hong Kong