Wissenschaft und Forschung 27.03.2019
Neuer Therapieansatz gegen Herpes entdeckt
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Menschen, die sich einmal mit dem Herpesvirus infiziert haben, tragen diesen ein Leben lang in sich. Ein Team aus deutschen und amerikanischen Forschern hat nun herausgefunden, wie das Virus in Schach gehalten werden kann.
Beteiligt an der Arbeit, die im Journal Nature Microbiology erschienen ist, waren Forscher vom Universitätsklinikum Erlangen und der University of Chicago. Sie haben einen intrinsischen Abwehrmechanismus entdeckt, der von körpereigenen Proteinen initiiert wird.
Es handelt sich dabei um sogenannte TRIM-Proteine (tripartite motif), die aufgrund ihres dreiteiligen Proteinmotivs dazu fähig sind, andere Proteine zu binden und abzubauen. Eine besondere Rolle im Hinblick auf Herpesviren nimmt dabei das TRIM43-Protein ein. Es bewirkt den Abbau des Perizentrin-Proteins, welches wiederrum die Vermehrung von Herpesviren hemmt.
Das Team fand heraus, dass TRIM43 im Normalfall kaum in Zellen zu finden sei, nach einer Herpesinfektion hingegen sei die Zelle von den Proteinen übersät. Für die Wissenschaftler bringen die neu gewonnen Erkenntnisse großes Potenzial für neue Therapieformen mit sich.
Laut Angaben der WHO sind rund zwei Drittel aller Menschen mit dem Herpes-simplex-Virus infiziert, der unter anderem für die schmerzhaften Bläschen im Mundbereich verantwortlich ist. Weitere Formen sind das Varizella-Zoster-Virus sowie das Epstein-Barr-Virus, die Auslöser für Windpocken und Gürtelrose sowie das Pfeiffersche Drüsenfieber sind.
Foto: Africa Studio – stock.adobe.com